Full text: Für Präparandenanstalten (Teil 1)

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C. Länderkunde. 
Tiefe bildet sich oft eine Eisdecke auf der Oberfläche. Dadurch wird das 
Klima der Randländer kühler und die Schiffahrt im N und 0 nicht selten 
unterbrochen. Im deutschen Anteile vereisen die Seebuchten nur kurze Zeit, 
länger dagegen die Binnenhäfen. Verheerende Sturmfluten entstehen, 
wenn starke Nordwestwinde das Wasser nicht abfließen lassen und dann der 
Wind nach NO umspringt. 
Zeichnung: Die Ostsee. Betrachte die Ostsee noch einmal auf der 
Karte und zeichne sie dann aus dem Gedächtnis unter Benutzung der 
Längen- und Breitenkreise! 
§ 159. b) Die Küste. Ihr an der jütländischen Halbinsel n. s. ver- 
laufender Teil ist durch tiefe Buchten (Förden), der westliche Teil der Süd- 
seite durch seichte Einbuchtungen (Bodden), der östliche durch die Haffbildung 
gekennzeichnet. Die Ostküste Schleswig-Holsteins ist reich an Inseln und 
durch Förden gegliedert, an deren Endzipfeln sich eine Anzahl alter Nieder- 
lassungen gebildet hat. Die Handelsstadt Flensburg betreibt bedeutende 
Reederei. 
Eine geschichtlich bemerkenswerte Stelle bezeichnet die Lage von Schles- 
wig (—Niederlassung an der Schlei). Westlich der Stadt liegen Niederungen 
und Moore, weshalb aller Vörkehr nur auf der hohen Geest bei Schleswig 
erfolgen konnte. Schon im frühen Mittelalter haben die Dänen hier eine 
Befestigung, das „Danewerk", errichtet, um die noch 1864 gekämpft wurde. 
Kiel (211) ist Reichskriegshafen und wird seewärts durch Forts ge- 
schützt. Durch Postdampferverkehr ist es mit Kopenhagen verbunden. Die 
Industrie steht im Dienste des Schiffbaues lKaiserliche und Kruppsche 
Germania-Werft). Universität. 
Auf weite Strecken ist von hier an die Küste von einem flachen Strande 
begleitet, in den sich oft unregelmäßig gestaltete kleine Buchten hineinziehen. 
Nur an einzelnen Stellen tritt höheres, steil abfallendes Land an das Meer, 
besonders auf Rügen im Vorgebirge Arkona nnd der Stubbenkammer. 
Vgl. Buntbild!) 
Aufgabe. Suche die übrigen im Hintergründe der Buchten gelegenen Städte 
Schleswig-Holsteins! 
§ 160. Der flache Südstrand der Ostsee ist mit Sand bedeckt, der unter 
dem Einfluß vou Wind und Sonne austrocknet und dann zu Düueu 
angehäuft wird, die oft in mehreren Hügelzügen den Strand begleiten. Sie 
erreichen an den Haffen eine Höhe von 60 m und bilden, vom Winde 
immer weiter getrieben, als „Wanderdünen" eine stete Gefahr. Wälder, 
Dörfer und Gehöfte sind schon durch sie begraben worden. Lange stand 
man diesem Unheil ratlos gegenüber, bis man die Dünen mit Knüppelkiefern 
und einer breitblättrigen Grasart, dem Strandhafer, bepflanzte, dessen weit- 
verzweigte Wurzeln dem Sande Halt verschaffen (§ 168). (Bild 68—70.) 
Die Ostsee hat weder Marschen noch Watten, dagegen sind ihr die „Haffe" 
eigentümlich, Strandseen mit Süßwasser, die durch Inseln oder Landzungen, 
Nehrungen, bis auf eine schmale Öffnung („Tief") vom Meere getrennt
	        
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