I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich.
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Neckartal senkt, desto reicher wird es an Reben, Wiesen und Obstfluren,
während von den Höhen Kirchen, Kapellen und Landhäuser herabblicken.
Heilbronn ist der Endpunkt der Rhein-Neckargroßschiffahrt und dadurch
ein wichtiger Verkehrsplatz. Weiter nördlich münden von rechts Kocher
und Jagst, deren Namen ihren raschen Laus andeuten. Bei Heidelberg
erreicht der Fluß die Oberrheinische Tiefebene. Wegen ihrer schönen Lage
ist die Stadt in der Dichtung hochgepriesen. (Herrliche Schloßruine.) Die
Universität, eine der ältesten Deutschlands, hob die Bedeutung der Stadt
weit über die Grenzen des Vaterlandes hinaus.
36. Heidelberg.
Die zugleich großartige und anmutige Lage der Stadt am Ausgange des Neckartales aus dem Schwarz-
ivalde, ihr mildes Klima, die üppige Fruchtbarkeit der Umgebung, die Fröhlichkeit des Studentenlebens
und der wuchtige Eindruck ihrer Schloßruine machen „Alt-Heidelberg", die „Feine" zu einem Kleinod unter
den deutschen Städten. Das auch in Trümmern noch schönste deutsche Fürstenschloß am Fuße des König-
stuhles ist für jeden Deutschen eine mahnende Erinnerung an die Zeit deutscher Zersplitterung und Schwäche.
Das Neckarland ist die Heimat des durch edle Eigenschaften bekannten
Schwabenstammes. Die Lieblichkeit der Gegend, der Reichtum an Wein,
Korn und Obst, die große Zahl altberühmter Städte und Burgen regten
das Gemüt mächtig an und machten Schwaben zum Lande der Dichter
(Schiller, Uhlaud, Schwab, Kerner, Mörike, Gerok). Aus Schwaben stammen
auch die großen Kaisergeschlechter der Hohenstaufen und Hohenzollern.
Zeichnung: Das Neckartal und seine Umgebung. Mit Benutzung
des 9. Längenkreises.
§ 69. Im Gegensatz zu diesen reichen Flußtälern steht das oft sandige,
höhergelegene Gebiet der Regnitz. (Fränkische Terrasse.)
Trotzdem hat sich hier die Großstadt Nürnberg (333) entwickelt. Die
-ölüte Nürnbergs begann, als in der Zeit der Kreuzzüge der Handelsweg