64
(J. Länderkunde.
41. Das Siebenqebirge und die Insel Nonnenwerth, vom linken Rheinuser oberhalb
Rolandseck gesehen.
Keck erhebt der Drachenfels (325 m) unmittelbar am Rhein sein mit prächtiger Ruine gekröntes Haupt,
eine aussichtsreiche und weithin sichtbare Landmarke. Der höchste der Berge ist der Ölberg (465 m)
rechts im Hintergründe.
Nordwestende ist das vulkanische Siebengebirge, eine Grnppe von dicht-
gedrängten Kegelbergen (Bild 41).
Im Tal der Lahn liegen die Universitätsstädte Gießen und Marburg.
Wetzlar (mit Bergbau auf Eiseuerz) war eiust Sitz des Reichskammer¬
gerichts. Nahe der Lahnmündnng liegt Bad Ems.
§ 93. Der nördlichste Teil des Schiefergebirges ist das San er-
l and (^Snderfmid, im Gegensatz zum Norblanb bei Münster). Es er-
reicht den Rhein nicht mehr, sondern läßt noch Platz für einen ebenen
Streifen. Die Grenze des eigentlichen Gebirges bildet nach N die Ruhr,
über die hinaus uoch der Haarstran g liegt, der sich allmählich zur
Münsterschen Tieflandsbucht seukt. Ruhr und Tiemel, heute ein Eisen-
bahnweg, bilden eine Verbindung vom Niederrhein zur Oberweser, die schou
von den Römern und von Karl dem Großen benutzt wurde. Nach der
Farbe des eisenreichen Tonschiefers heißt der Ostrand des Gebirges das
Rothaargebirge (mit dem Ederkopf).
Auf dem Sauerland beginnen die für Westfalen eigentümlichen einzeln
liegenden Bauernhöfe. Aber der Ackerbau tritt zurück gegen die Industrie
in dem Gebiet, „wo der Märker Eisen reckt". Iserlohn (= Eisenwald)
deutet schon durch seinen Namen den Metallreichtnm an; auch im Sieger
Lande, das den 3 ansfüllt, ist die Industrie Hauptbeschäftigung. Siegen
ist Mittelpunkt eines großen Gebiets für Eisenverhüttung.