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bald heitern Thäler, — und da alle diese Herrlichkeiten zugänglicher
sind als anderswo, so ist sie unter dem Namen „das Berner Ober-
land" recht eigentlich der Liebling der fremden Touristenwelt. Außer
dem Finsteraarhorn und der Jungfrau erheben sich noch andere
schneebedeckte („seit Ewigkeit verschleiert") Bergriesen zu einer Höhe
von über 4000 m.
2) Nördlich vom St. Gotthard erheben sich zwischen dem Brien-
zer- und dem Vierwaldstätter See') die Vierwaldstätter Alpen
mit dem als Aussichtshöhe berühmten, aber nur 1800 m hohen Rigi
(Eisenbahn!).
3) Vom St. Gotthard nach Nordosten zieht sich die in dem 3623 m
hohen, weithin sichtbaren Großen Tödi gipfelnde Tödikette.
4) Von dem Paß von Splügen bis zu dem Brenner ziehen
sich die beiden Parallelketten der rhätischen Alpen.
Diesen Alpenzügen ist im Norden
die schweizerische Hochebene vorgelagert. Sie bildet ein von der
Natur rings abgeschlossenes Gebiet, welches im Süden und Südosten
fast von den mächtigsten Gebirgsstöcken der Alpen, im Westen und
Nordwesten von dem schweizerischen Jura, im Südwesten vom Genfer
See und im Nordosten vom Bodensee und seinem Ausflusse umgeben
ist. Die Hochfläche der Schweiz ist eine fruchtbare, von Thälern höchst
verschiedenartig durchschlungene, mit Bergen und Hügeln bedeckte Land-
schaft, welche vielfach wechselnde Formenverhältnisse auszeichnen. Die
Abhänge find sanft, Bergrücken und Thäler flach. Die Flüsse haben
keine Gebirgsterrassen mehr zu überspringen, die Wasser fließen breiter
und langsamer; sie sammeln sich in weiten Becken, so daß hier die
meisten und größten Schweizerseen sind. Die ganze Ebene ist der
Strich eines regen Landbaues und einer vielfachen Gewerbsthätigkeit.
Hier dehnen sich Wiesengründe und Äcker; Weingärten decken die son-
nigsten Abhänge; Obstbäume bilden wahre Wälder; Städte und Städt-
chen wechseln mit Weilern, Dörfern und Flecken. Zu den auffallendsten
Erscheinungen dieses gesegneten Landstriches gehören die zahlreichen
Findlings- oder erratischen Blöcke. Es sind gewaltige Felsmassen
aus Granit oder Gneis von oft sehr bedeutender, riesenhafter Größe
(bis 4560 cbm Inhalt). Ihre eigentliche Heimat sind die Bergstöcke
der Alpen, welche genau aus demselben Material bestehen. In vielen
Fällen läßt sich noch jetzt ohne Mühe der Pfad feststellen, auf welchem
sie nach der Hochebene gelangt sind. Oft führt von ihnen aus noch
eine Kette von Bruchstücken gleichen Gesteines hinauf nach ihrem Aus-
gangspunkte im Hochgebirge. Welche Kräfte haben aber jene mächtigen
Blöcke thalabwärts geführt? Die Gletscher waren es. Sie bildeten
die Brücke über alle Thal- und Seetiefen, selbst über die Schweizer
Hochebene hinweg.
Im Westen wird die schweizerische Hochfläche durch
den Iura gegen Frankreich begrenzt. Steil wie eine Mauer fällt
') Benannt nach den vier „Stätten im Walde" (llri, Schivyz, Unterwalden—
Luzern), die sich um 1300 verbanden, um ihre Bauernfreiheit gegen die Habsburger
zu verteidigen.