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Physik.
das Feuer einen Schirm, etwa ein Blatt Papier, so hört die Wärmeempfindung
auf. Diese Art der Wärmeverbreitung nennt man Wärmestrahlung.
Breitet man im Winter bei Sonnenschein ein weißes und schwarzes Tuch¬
stückchen auf dem Schnee aus, so ist nach einiger Zeit unter dem schwarzen
Tuch mehr Schnee weggeschmolzen als unter dem weißen. In einem Topfe
mit rauher und dunkler Außenseite kocht das Wasser früher als in einem mit
glatter und Heller Außenseite. In blankpolierten Theekannen hält sich eine
Flüssigkeit länger warm als in Gefäßen mit rauher und dunkler Oberfläche.
Körper mit rauher und dunkler Oberfläche nehmen die Wärme schneller
ans und strahlen sie auch schneller aus als Körper mit glatter und Heller
Oberfläche.
wärmn bleibt ein glasierter Rachelofen länger warm als ein unglasierter?
2. weshalb kleidet inan sich im Sommer Heller als im Winter? z. weshalb ent¬
wickeln sich Blüten und Früchte von Spalierbäumen an wänden eher als auf freiem
Stande? welchen Vorzug hat der dunkle Ackerboden vor dem Hellen?
§ 55. Niederschläge. Öffnet man im Winter die Thür einer Küche, in
welcher gerade Wasser in einem Kessel gekocht wird, so füllt sich das Zimmer
mit Wasserdampf. Der Dampf befindet sich bereits vorher unsichtbar in der
Lust des Zimmers. Durch Abkühlung wird er verdichtet und sichtbar. Auf
ähnliche Weise bildet sich der Nebel. Tiere und Pflanzen geben beständig
Wasserdampf an die Atmosphäre ab. Wenn sich nun die Luft abkühlt, so wird
der Wasserdampf verdichtet und erscheint als Nebel. (Frühjahr und Herbst).
Die Wolken sind Nebel, welche in höheren Luftschichten schweben. Sie werden
in Schichten-, Haufen- und Fed erw olken unterschieden. Schichtenwolken
bilden sich gewöhnlich bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang in langen
Streifen am Horizonte. Hanfenwolken bilden sich beim Gewitter. Federwolken
sind kleine, weiße Wölkchen, die in höheren Luftregionen schweben.
Behaucht man das Fenster, so beschlägt dasselbe. Kühlt sich draußen die
Luft ab, so verdichten sich die im Zimmer befindlichen Wasserdämpfe an den
kalten Scheiben und bilden Fensterschweiß. Ähnlich bildet sich im Freien
der Tau. Erde und Pflanzen kühlen sich am Abende eher ab als die sie um¬
gebende Luft, und daher verdichtet sich an ihnen der Wasserdamps zu Tropfen.
Kühlen sich die Pflanzen bis unter 0 Grad ab, so gefrieren die sich an¬
setzenden Wasserdämpfe und bilden Reif.
Die Lust kann nur bis zu einem bestimmten Grade mit Wasserdampf ge¬
füllt werden; ist dieser Grad erreicht, dann verdichtet sich ein Teil des Dampfes
und bildet Wassertröpfchen. Diese fallen als Regen herab. Während des
Herabfallens setzen sich immer neue Tröpfchen an, und es entstehen Regen¬
tropfen; dieselben sind um so größer, je höher die Wolken schweben, aus denen
sie herabfallen. Gewöhnlich wird die Verdichtnng des Wasserdampfes in den
Wolken dnrch kalte Luftströmungen veranlaßt. Man unterscheidet Gewitter¬
regen und Landregen; erstere sind vorübergehend und von elektrischen Er¬
scheinungen begleitet; letztere sind anhaltend. — Der Hagel entsteht dadurch,
daß die Regentropfen während des Herabfallens gefrieren. Die Größe der
Hagelkörner ist verschieden; man hat schon solche von der Größe eines Tauben¬
eies beobachtet. Wenn die Lust unter 0 0 abgekühlt ist, so gefrieren die Wasser¬
bläschen. noch ehe sie zu Tropfen werden, setzen sich als seine Eisnadeln zu
regelmäßigen, meist sechseckigen Sternfignren zusammen und fallen als Schnee
herab.
Luftströmungen. Winde. Öffnet man im Winter die Thür eines geheizten
Zimmers und stellt ein Licht auf die Schwelle, so neigt sich die Flamme nach innen;