Full text: Das Deutsche Reich (Teil 4)

Einzelgebiete. 
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3. Z)as Südwelldeutsche Landöecken. 
Grenzen. Im N. umschließen das Süd westdeutsche Landbecken die Glieder 
der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle, im O. und S. der Jura, im W. die ebenfalls 
aus Jurakalk bestehenden Argonnen, die am linken Ufer der Maas vom Plateau 
von Langres bis zu den Ardennen nordwärts ziehen. 
In dem großen lLinbruchsfeld zwischen Schwarzwald und Odenwald einerseits 
und dem Bohmisch-Bayerischen Grenzgebirge anderseits gelangten in gewaltigen 
Zeiträumen nacheinander die Schichten des Rotliegenden und des Zechsteins, der 
Trias, des Jura und der Kreide zur Ablagerung. Durch Verwitterung bildeten 
sich allmählich an den Westgehängen (der „Wetterseite") die beiden Landstuseu, 
nämlich die Keuperstuse (Frankenhöhe und Steigerwald) und die Jurastufe heraus, 
die dem Oberflächenbau des Schwäbisch-Fräukischeu Beckens seinen eigenartigen 
Zug verleihen. 
Einheitlicher Aufbau der Landschaft. Die Oberrheinische Tiefebene, ein 
(5inbruchstal, teilt das ganze Becken in zwei gleichartige Seitenflügel. An die 
Urgesteinsmassive des Schwarzwaldes und des Wasgenwaldes reihen sich nord- 
wärts die Buntsandsteinplateaus der Haardt, des Odenwaldes und des Spessart 
mit ihren prächtigen Wäldern. Nach O. uud W. legen sich an Schwarzwald und 
Vogesen Schmarzmald 
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1; i "l Grundgebirge Trias 
\Jura. EE2 Tertiär UHDiluvium GDG Vulk. Gesteine 
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Profil durch die Rheintalversenkung. 
Der Gebirgskeil zwischen Wasgenwald und Schwarzwald ist in Stufen allmählich eingesunken. Gleichzeitig 
drang an vielen Bruchstellen die magmatifche Masse des Erdinnern empor; sie bildet auch die Basaltkuppe des 
Kaiferstuhl, 557 m. Die Senke wurde später vom Rhein mit Geröll und Sand überschüttet. Die stehengeblie- 
benen Gebirgsränder nennt man Horste. 
Vogesen in allmählichem Abfalle Muschelkalkschichten mit dem schweren Gäuboden 
in Württemberg, Unterfranken und Lothringen. Daran schließen sich endlich die 
Keuperzonen in Württemberg, Mittelfranken und Lothringen mit ihrem bald mehr 
sandigen Waldland, wie um Nürnberg, bald mehr tonigen Ackerboden wie uament- 
lich im Württembergischen. 
Hinsichtlich seiner Bewässerung umfaßt das Landbecken die ganze Entwick- 
lung des Mittelrheins von Basel bis Mainz mit den Stufenländern des Neckars 
und Mains (dem Schwäbisch-Fränkischen Stufenland) im O. und dem Lothringischen 
Stufenland, dem Flußgebiet der Mosel, im W. 
Klimatisch und bodenwirtschaftlich ist das Südwestdeutsche Land- 
decken der bevorzugteste Teil von ganz Deutschland. Es ist die aus-
	        
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