Full text: Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen

Britisches Reichsgebiet. 
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faser (Cow) zusammengeheftet sind, ans Land gebracht werden. Bei ungün¬ 
stiger Witterung vermögen nur Flöße (Katamaran) den Verkehr zu vermitteln. 
Während des Nordostmonsun (Oct. bis Jan.) ist die Küste völlig unnahbar. 
Selbst in der besseren Jahreszeit ankern die Schiffe 2 Mln. vom Lande. Man 
theilt die Stadt (wie auch andere größere) in eine schwarze und weiße. Die 
Bewohner der schwarzen Stadt (2—3 in. ü. d. M.) sind Brahminen und Mo¬ 
hammedaner, die der weißen Stadt (6 in. ü. d. M.) sind etwa 2000 Europäer, 
welche luftige Landhäuser inne haben." Seeeinfuhr 1860: 17 Mill. Thlr. 
9. Die Landschaften Kurg, Berar u. Meissur, 2200 QM., 8 Mill. E. 
Haidarabnd, (Löwenstadt). 400,000 E., Golkonda, Diamantenschleifereien. 
Meissur, 58,000 E. Bangalore, 142,000 E. 
10. Britisch Birma. 4400 QM., 2% Mill. E. Vorzügliches Reisland. 
Landschaft Arakatt mit Akhab, 8000 E., die bedeutendste Reisausfuhr aus 
den englischen Besitzungen, 1 Maand (74 Pfd.) Reis kostet 9 Ngr., Pegtt mit 
Rangun (= Friedenftadt), 100,000 E. Tenasscriin, Reisland mit Molmein, 
54.000 E., Hafen mit schwieriger Einfahrt. 
§ 376. 11. Ceylon (Selan oder Sinhala, d. h. Löweninsel) 1150 QM., 
22/5 Mill. E.. 20,000 Europäer). Im Adamspik erhebt sich die Insel 2800 in., 
an der Küste find viele Hafenplätze. Die Urcittlvohtter find Singhalesen 
(1 Mill. Buddhisten), daneben handeltreibende Tamulen und Mauren. Pro¬ 
dukte: 1. viele Edelsteine (Rubin, Saphir, Topas, Granat, Canelstein, Tur¬ 
malin), Salpeter, Salz. 2. Der jährliche Zimmtertrag beläuft sich auf 
8—900,000 Pfd. Der Kaffeebau, 1690 eingeführt, hat seit 30 Jahren einen 
erfreulichen Aufschwung genommen, so daß jetzt alljährlich 600,000 Ctr. Kaffee 
ausgeführt werden. Nirgends giebt es so große Kokoswälder als hier, man 
schätzt die Zahl der Stämme auf 20 Mill. Ausfuhr von Kokosnußöl. Die 
Perlenfischerei im Manaargolf bringt einen jährlichen Ertrag von 300,000 Thlr. 
Die Küsten find reich an Fischen. Die Industrie ist unbedeutend. Handel: 
1874 Einfuhr 57 Mill. Rupien (Reis, Baumwollenwaaren, Kohlen), Aus¬ 
fuhr 47 Mill. Rupien, (Kaffee, Kokosnußöl, Zimmt, Arak, Coir, Citronöl). — 
Trinkomali, 10,000 E., ausgezeichneter Hafen. Galle (— Fels), 48,000 E. 
Handelshafen, Knotenpunkt aller Dampfer des indischen Oceans. Colombo, 
100.000 E., Haupthandelsplatz, aber nur Rhede mit schwieriger 
Landung, Hauptstapel für Kaffee und Zimmt. — Die Inselgruppen der Lak- 
khadiwa (d. h. 100,000 Inseln), Male-diwa und Tschags, 160 QM., 
160.000 E. Korolleninsel (Attole) Hauptprodukte sind Kokosnüsse. 
12. Die Straßen-Ansiedlungen (8t.ra.it settleruents) seit 1867 zu 
einer selbständigen Colonie erhoben, 57 QM., 308,000 E. Pnlo Pinang 
(Arekanuß-Jnsel), seit 1786 engl. Niederlassung mit Georgetown; auf dem 
Festlands gegenüber liegt die Kolonie Well es l eh. Die Ausfuhr von Zucker, 
Gewürzen, Reis u. A. belief sich 1860 auf 13 Mill. Thlr., die Einfuhr auf 
10 Mill. Thlr. M a la ka, 72,000 E., führt besonders Zinn aus. Im 16. Jahr¬ 
hundert Hauptstapeldes Pfefferhandels. Singapur (— Löwenburg), 150,000 E., 
50.000 Chinesen, 13,000 Inder, 12,000 Malaien, 2—3000 Europäer; 1819 ge¬ 
gründet, Centralplatz der 73U- in den ostasiatischen Gewässern. Die Umgangs¬ 
sprache ist malaiisch. Freihafen, '1. nach Batavia. Die Einfuhr belief sich 
1870 auf 50 Mill. Thlr.; die Ausfuhr auf 40 Mill. Thlr.; Zinn, Sagomehl, 
Pfeffer, Stuhlrohr, verschiedene Harze und Gummiarten, Antimon, Schild¬ 
patt, wofür S. Hauptstapel ist, Perlmutter. Wichtig find die Gambir- 
pflanzungen, von denen torra ja^ouica gewonnen wird. Pinang, Singapur 
und Malaka sind Deportationsplätze für indische Verbrecher. Die Inselgruppe 
der Andameinen dient als Sträflingskolonie und zählt außer 1400 Freien 
über 7000 Sträflinge. 
Schtttzstaaten find die Staaten der Radschputen, Mahratten, Bandnla- 
khand u. a., 30,000 QM. mit 46 Mill. E. 
§ 377. II. Portugiesische Besitzungen. 76 QM., 27,000 Einw. 
1. Goa, 50 QM., 313,000 E. Hauptstadt gleich. Nms., 10,000 E., Hafen. 
2. Dam an, schwieriger Hafen. 3. Din, guter Hafen, wenig Verkehr.
	        
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