IV. Übersicht über die Erdoberfläche. 21
Osteuropa. Westeuropa erfreut sich nämlich des warmen Anhauches des
Golfstromes; außerdem steht es direkt unter dem Einflüsse der warmen
ozeanischen West- und Südwestwinde. Ein Gegensatz zwischen West- und
Osteuropa besteht in klimatischer Hinsicht auch darin, daß in ersterem die
Temperaturen der Jahreszeiten sich bei weitem nicht in so schroffen Gegen-
sätzen bewegen wie in letzterem. — Der Regen fällt in den Mittel-
meerländern in den Wintermonaten; die Sommer sind hier regenarm. Im
übrigen Europa ist der Niederschlag gleichmäßiger über die Jahreszeiten
verteilt.
VI. Produkte.
In Südeuropa reifen die Südfrüchte (Feige, Olive, Zitrone); Mittel-
europa ist die Zone des Weinstockes und der Getreide arten, der
Wald- und Obstbäume; im nördlichen Teile sind Moose und Beereu
vorherrschend.
Die Tierwelt ist in ganz Europa ziemlich dieselbe; der äußerste
Norden hat einzelne besondere Tiere, wie das Renntier, den Bären;
im Süden findet sich die Pardelkatze und Genettkatze in Spanien,
der Schakal in der Türkei k.; die größte Wichtigkeit haben die sog.
Haustiere.
Nicht unbedeutend ist der Reichtum Europas an Mineralien. Gold
liefert namentlich Rußland. Die bedeutendste Kupferproduktion Europas hat
Spanien; weltberühmt find die galizischen Salzwerke; bedeutende Mengen an
Eisen und Kohle fördert England zu Tage, dann auch Deutschland, Frank-
reich und Belgien.
VII. Bevölkerung.
1. Die Einwohnerzahl Europas beträgt rund 30ttMill., doch ist
diese über die einzelnen Staaten Europas sehr ungleichmäßig verteilt. In
Norwegen wohnen auf 1 qkm nur 6 Menschen, in Rußland nur 16, dagegen
in Deutschland 84, in den Niederlanden 128 und vollends in Belgien 192;
dieses ist der dichtest bewohnte europäische Staat.
Trieft
Fig. 14.
2. Die Einwohner Europas sind fast alle kaukasischer Rasse, nur
wenige gehören der mongolischen Rasse an; die kaukasische Rasse zerfällt
wieder in drei Hauptstämme: Germanen (105Mill.), Romanen (100 Mill.)
und Slaveu (95 Mill.).