Full text: Grundzüge der Geographie für Mittelschulen sowie zum Selbstunterricht

I. Mitteleuropa. 79 
2. Das Erzherzogtum Österreich ob der Enns oder Oberösterreich; 
hierher gehört der tt>. Teil des österreichischen Hügellandes und ein großer Teil der 
S alzkammcrgutalpen. 
An der Donau: Linz, 42T. E., ein wichtiger Handelsplatz. — An der Enns: 
Steyr, der Mittelpunkt der oberösterreichischen Eisen-und Stahlindustrie — In dem 
wegen seiner Naturschönheiten von Fremden vielbesuchten Salzkammergute: Gmunden 
am Traunsee, Ischl an der Traun, einer der berühmtesten Badeorte des Kontinents, 
und Hallstadt am See gl. N. 
3. Das Herzogtum Salzburg. Es ist vorwiegend Alpenland. — An der 
Salzach: Salzburg, 23T. E., reizend gelegen. — S. davon Hallein mit großen 
Salzwerken. — In den Tauern: Gast ein mit berühmten Heilquellen. 
4. Tirol und Vorarlberg; beide Gebiete sind Alpenländer. — In N.-Tirol: 
Am Inn: Innsbruck, 21T. E., Landeshauptstadt, Universität. — Inn abwärts: 
Hall und die Festung Kufstein. — In S.-Tirol: an der oberen Etsch: Meran 
(merän), wegen seines milden Klimas als Kurort bekannt. — Am untersten Eisack: 
Bozen, wichtigste Handelsstadt Tirols, 11 T. E. — S. von Bozen, im sog. Welsch- 
tirol1): Trient (trient) und Roveredo (roweredo), dieses Hauptsitz der Seiden- 
industrie Südtirols. — Vorarlberg gehört dem Rheingebiete an; seine Bewohner 
wetteifern mit den Schweizer Nachbarn in Baumwollindustrie. — Hauptstadr Bregenz, 
der österreichische Hafen am Bodensee. 
5. Kärnten; es umfaßt das Alpenland an der Drau. — An der Drau: 
Villach (fillach); w. Bleiberg mit den reichsten Bleierzgruben. — Ö. von Villach: 
Klagenfurt, n. der Drau. 
6. Steiermark, zu beiden Seiten der Drau und Mur. — Obersteiermark 
ist eines der eisenreichsten Länder der Erde; hier Eisenerz n. des Erzberges, 
Hauptsitz der steierischen Eisenindustrie, und Admont (admont, im Ennsthal) berühmt 
durch sein großes Benediktinerkloster. — In Untersteiermark und zwar an der 
Mur: Graz, fast 100T. E., in reizender Lage, an der Wien-Triester Bahn; es treibt 
lebhaften Handel; Universität und technische Hochschule. — An der Drau: Marburg. 
7. Krain, im N. Alpenland, im S. Karstland. — Unweit derSave: Laibach, 
26T. E, Hauptstadt. — Zwischen Laibach und Trieft: Adelsberg mit der berühmten 
Tropfsteinhöhle; ö. davon der ZirknitzerSee, dessen Wasser zeitweise in den Kalk- 
schluchten seines Grundes sich verliert. — W. von Laibach: Jdria, dessen Quecksilber¬ 
bergwerk nach dem von Almaden (almaden) in S.-Spanien das größte in Europa ist. 
II. Die Aüstentandschasten. 
1. Das Küstenland (Grafschaft Görz, Markgrafschaft Jstrien, Trieft und Ge- 
biet). — Am Jsonzo: Görz, das „österreichische Nizza". — Am Meere: Trieft, die 
erste Seestadt der Monarchie^) und Haupteinfuhrhasen der Produkte der Levante^), 145 T. 
E. — An der S.-Spitze Jftriens: Pola, Österreichs erster Kriegshafen. 
2. Das Königreich Dalmatien; es umfaßt das gebirgige Küstenland am 
adriatischen Meer; die Gebirge faßt man unter dem Namen „Dinarische Alpen" 
*) so genannt, da hier schon italienisch gesprochen wird. 
2) Die Zahl der 1883 in Trieft ein- und ausgelaufenen Schiffe betrug 12964, ihr 
Tonnengehalt 2,4Mill. Tonnen. 
a) Unter der Levante (lewante) versteht man vorzüglich das vorderasiatisch-ägyptische 
Gebiet.
	        
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