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3. Der alexandrinische Krieg (48 — 47). In Ägypten ordnete
Cäsar an, daß Kleopatra mit ihrem Bruder Ptolemaus die Regierung
gemeinschaftlich führen solle. Als deshalb in Alexandrien ein von dem
Könige insgeheim geschürter Ausstand ausbrach, ließ Cäsar die ägyptische
Flotte im Hafen von Alexandria verbrennen, äscherte einen Teil der
Stadt ein und schlug den Aufstand durch einen Sturm auf das feind¬
liche Lager nieder. Der König Ptolemäus kam auf der Flucht um.
4. Der Krieg gegen Pharnaces, den Sohn des Mithridates,
welcher sich des väterlichen politischen Reiches wieder bemächtigt hatte,
rief ihn bald auf einen anderen Kriegsschauplatz. Pharnaces wurde in
einem fünftägigen Feldzuge überwunden (47). Mit den kurzen Worten:
„Ich kam, sah und siegte" meldete der Sieger einem Freunde seinen
raschen Waffenerfolg.
Nach Beendigung des pontischen Krieges kehrte er nach Rom zurück.
Hier dämpfte er einen Ausstand eines Teiles seiner altgedienten Soldaten,
welche stürmisch ihre Entlassung verlangten, mit den bloßen Worten:
„Ich entlasse euch, ihr seid jetzt Bürger (Quirites).“ Beschämt durch
die Anrede ,Bürger" baten sie ihn um die Erlaubnis, weiter unter ihm
zu dienen.
5. Der Krieg in Afrika (46). Die Trümmer des Pompejauischen
Heeres, welche fick nach der Schlacht bei Pharsalns in Afrika gesammelt
hatten, vernichtete Cäsar auf der Strandebene von Thapsus. Nach
dieser Schlacht ergab sich auch Ü t i c a. Der Befehlshaber der Stadt,
der strenge Republikaner Marcus Porcius Cato, welcher den Sturz
des Freistaates nicht überleben mochte, stürzte sich in das eigene Schwert.
Nach seiner Rückkehr feierte der Sieger zu Rom einen glänzenden
Triumph. Jedem Soldaten schenkte er 3000 Mark; allen altgedienten
Soldaten wurde Land zur Ansiedelung angewiesen. Das ganze Volk
wurde öffentlich bewirtet, und im Cirkus wurden Gladiatorenspiele und
Tierhetzen veranstaltet.
6. Der spanische Krieg (4 5). In Spanien, wo der Krieg
gegen die Pompejaner seinen Anfang genommen hatte, fand er auch fein
Ende. Hier hatten sich die Überreste der Pompejauischen Partei um die
beiden jugendlichen Söhne des Pompejus geschart. Bei Mündn (unw.
des heutigen Malaga) schlug Cäsar in einer äußerst hartnäckigen Schlacht,
in der er, wie er selbst sagte, nicht um den Sieg, sondern um das Leben
kämpfen mußte, den letzten Widerstand der Gegner nieder. Jetzt war
er unbestritten Herr der römischen Welt.