Full text: Leitfaden der Geographie für Mittelschulen

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Mitteleuropa. 
und Unterharz. Auf dem Plateau des erstereu erhebt sich der sagenreiche 
Brocken oder Blocksberg mit 1100 m, der höchste Berg des Harzes über- 
Haupt. — Ein auffallend rauhes Klima hat der Oberharz; dagegen ist der 
Unterharz mit feinen üppigen Thalwiesen und feinen schattenreichen Buchen- 
Wäldern das Ziel, dem alljährlich Tausende von Vergnüguugsreiseuden zu- 
pilgern. Die Glanzpartien desselben sind das liebliche Selkethal und das 
ungleich großartigere Thal der Bode mit der berühmten Felsenbildnng der 
Roßtrappe und der vielbesuchten Baumannshöhle. — Ein Hauptreichtum 
des Harzes ist der Wald; auf ihn ist wohl die Hälfte der Bewohner mit ihren 
Arbeiten angewiesen; nur die Metallschätze spielen eine noch größere Rolle 
im Leben des Harzbewohners. 
Am Harz haben Anteil die preußischen Provinzen Hannover und 
Sachsen; die Herzogtümer Anhalt und Braunschweig. 
In der Provinz Hannover, und zwar im Oberharz: Goslar, Klausthal 
und Zellerfeld, die beiden letzteren Orte die wichtigsten Harzer Bergwerks- und 
Hüttenorte. — In der Provinz Sachsen, und zwar im nördlichen Harzvorland: 
Halberstadt, Quedlinburg — In Braunschweig: Blankenburg mit 
schöner Lage. — In Anhalt: Ballen st edt, gleichfalls schön gelegen. 
5. Las Fichtelgeliirge. 
Siehe S. 41. 
6. Las sächsische Lergland. 
Dasselbe umsaßt das Erzgebirge, das Elbsandsteingebirge uud 
das Lansitzer Bergland. 
In staatlicher Hinsicht fällt fast das ganze Gebiet zusammen mit dem 
Königreich Sachsen. Nur im Westen haben noch daran Anteil das 
Herzogtum Sachsen-Altenbnrg und die reußischeu Fürstentümer. 
a) Erzgebirge. Dasselbe zieht vom Fichtelgebirge nach NO. zur 
Elbe. — Die höchsten Erhebungen liegen mehr nach der Mitte zu, so der 
Keilberg, 1240m. — Die Abdachung des Gebirges ist ganz steil nach S., 
sehr langgedehnt und wellig an der Nordseite. — Im Westen bildet den 
Übergang nach dem Fichtelgebirge und Frankenwalde das Vogtländer Berg- 
land. — Die Flüffe, deren Lauf nach N. gerichtet ist, schneiden tief in den 
Boden ein; die Elster geht in die Saale, die Zwickauer und Freiberger 
Mulde vereinigen sich im Tieflande zn einem Fluffe, der die Elbe erreicht. 
b) Das Elbsand st e in gebirge zu beideu Seiten der Elbe, eine der 
merkwürdigsten Gebirgsbilduugeu Deutschlands. — Es war ursprünglich ein 
überall zusammenhängendes, im Mittel an 400 in hohes Gebirge, welches das 
Gebirge der Lausitz mit dem Erzgebirge verband; erst die Elbe hat diesen 
Damm durchsägt und das Ganze in eine linke und rechte Hälfte geteilt. — 
Die steilen, oben platten Gipfel, die fchmalen Felsschluchten und die malerisch 
geschnittenen Felsformen des Gebirges haben ihm den Beinamen der fäch- 
fischen Schweiz verschafft. 
c) Das Lausitzer Gebirge. Es ist ein breites Plateau von 300 bis 
350 in Höhe. — Ganz frei aus der Platte tritt die Bafaltgruppe der Lands- 
kröne (430 in) bei Görlitz hervor. — Auf dem Gebirge entspringen die 
Spree und die Lausitzer Neisse. 
Nach N. umsäumt ein fruchtbarer breiter Gürtel von Tiefebene das 
sächsische Bergland. 
Ter Tiefebenenstreisen ist vorzugsweise der Sitz des Landbaues. 
In dem Gebiete vor dem Aufstieg zum Erzgebirge finden sich bedeutende
	        
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