Full text: Allgemeine Geographie (Teil 3)

Physikalische Geographie. 
I. Morphologie. 
A. Die Erdoberfläche als Gesamtheit. 
Sphären der Erde. Verhältnis von Festland und Weltmeer. Der § 333. 
eigentliche Erdkörper als solcher, den die mathematische Geographie besonders 
ins Auge faßte, wird von zwei Hüllen, einer luftförmigeu, der Atmosphäre 
[uTi.iös = Dunst), und einer flüssigen, der Hydrosphäre [vöcoq = Waffer), 
umgeben. Für beide —- für die Lufthülle, soweit sie nicht auf den Ozeanen 
ruht—- bildet die aus festen Massen bestehende Lithosphäre (U&og = 
stein) die Unterlage. Sie ist die uns allein genauer bekannte Rinde des 
eigentlichen Erdkörpers und wird als solche wieder der uns unbekannten 
Hauptmasse des Erdinnern, der Barysphäre (vgl. §321), gegenübergestellt. 
Nur da, wo die Lufthülle unmittelbar auf der Gesteinshülle ruht, tritt 
die Oberfläche der letzteren als Festland zutage. Weitaus der größte 
Teil der Rinde des Erdkörpers aber verbirgt sich unter der Hydrosphäre, 
die, soweit sie den trocknen Teil der Gesteinshülle umschließt, Welt- 
meer heißt. Einschließlich der nur abgeschätzten Polargebiete entfallen 
von den 510 Mill. qkm der gesamten Erdoberfläche anf das Festland rund 
149 Mill. qkm, etwa 29°/0, auf das Meer 361 Mill. qkm, etwa 71 °/0. Das 
Land ist sehr ungleichmäßig verteilt, denn die östliche Halbkugel ist weit 
landreicher als die westliche, und die nördliche Halbkugel besitzt über zwei- 
mal so viel Land wie die südliche. Zwischen 40—70° N gibt es sogar 
mehr Land als Wasser. Der Pol einer Halbkugel, welche die größte Fläche 
Landes umfassen würde, liegt nahe der Loire-Münduug. Es entfallen bei 
einer solchen Teilung der Erde auf die Landhalbkugel 125 Mill. qkm, auf die 
Wasserhalbkugel — einschließlich 14 Mill. qkm am Südpol — 24 Mill. qkm, 
und das Meer nimmt auf der Wasserhalbkugel 90^«/g ein, herrscht aber 
auch noch auf der Landhalbkugel mit 51 °/0 der Fläche. 
Einteilung des Festlandes und des Weltmeeres. Eine Karte der Land- § 334. 
halbkugel zeigt uns, wie das Festland ganz überwiegend um den Nordpol 
angehäuft ist, derart, daß es diesen kreisförmig umlagert und — schließlich in 
drei Spitzen endend: Südamerika in etwa 55° s. Br., Afrika in etwa 35° s. Br., 
Australien mit Tasmanien in etwa 45° s. Br. — südwärts keilförmig ausläuft' 
Das Weltmeer, das um die unter den Landmassen eine Sonderstellung ein- 
nehmende Antarktis angehäuft ist, entsendet nach N in die Landhalbkugel 
hinein das mächtige Tal des Atlantischen Ozeans, das die große Land- 
masse in zwei Hauptmassen gliedert: die östliche Erdfeste oder die Alte 
Welt und die westliche Erdfeste oder die Neue Welt. Die Masse 
der Alten Welt, zu der wir auch Australien, das trotz seiner insularen Lage 
Erdkunde für Oberlyzeen. 32
	        
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