Mitteleuropa ohne das Dnutsche Reich.
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die Südtiroler Dolomiten^), östlich von Eisack und Etsch; ihre male-
rischen Gipfel bilden meist turmartige Formen;
die K a r n i s ch e n A l p e n und die K a r a w a n k e n auf dem rechten Drau-
Ufer; endlich
die Iulis ch eu Alp en auf dem rechten Save-Ufer, mit dem im N. vorge¬
lagerten T r i g l a v , 2900 m, dem letzten echt alpinen Hochgipfel.
Zwischen den Julifchen Alpen und dem Adriatischen Meere liegt der Karst,
ein ödes Kalkplateau mit Dolmens, unterirdischen Flüssen und zahlreichen Höhlen,
von denen die größten dieAdelsbergerGrotte und die St. C a n z i a n e r
Höhlen sind.
Die Gewässer der südlichen Kalkalpen gehören größtenteils dem Gebiete des
Adriatischen Meeres an, so Etsch mit Eisack, Piave, Tagliamento (Taljamento) und
Jsonzo. Drau und Save gehen zur Donau. — Die tiefeingefenkten Täler haben
bereits italienisches Klima, das Mais, Trauben, Oliven, Feigen, Mandeln usw.
zeitigt.
Südtirol von Bozen abwärts ist vorwiegend italienisch. Einzelne Gemeinden
aber bewahren in rühmlicher Weise ihr Deutschtum. Südlich des Drautales von
Villach (s) abwärts sitzen Slawen, besonders in Krain, im Küstenland und in
Dalmatien. Die Bevölkerung der südlichen Kalkalpen ist demnach nicht einheit-
licher Abstammung. Abgesehen von den tiefer gelegenen Tälern, die sich zum
Ackerbau eignen, sind auch diese Alpengebiete sehr gering besiedelt.
Politische Gliederung. Dem Bereich der südlichen Kalkalpen gehören an:
Die Südhälfte der Geforsteten Grafschaft Tirol: Südtirol;, An der oberen Etsch
der Winterkurort M e r o n (meran). — Am Eisack Bozen, die wichtigste Handelsstadt Tirols.
Südlich von Bozen, im sog. Welschtirol, Trient(e).
Das Herzogtum Kärnten, das freundliche Alpenland zu beiden Seiten der Drau,
hauptsächlich in einer Einsenkung zwischen Niedern Tauern und Steirischen Alpen gelegen.
An der Drau V i l l a ch. Ostlich davon die Hauptstadt Klagenfurt.
Karstländer sind: das Herzogtum Krain mit Laibach.
Das Küstenland (Grafschaft Görz, Markgrafschaft Jstrien, Trieft und Gebiet).
Am Meer Trieft, die erste Seestadt der Monarchie und Haupteinfuhrhafen der Erzeug-
nisse der Levante, 220 000 Einw. Ostlich der Winterkurort A b b a z i a (t). — An der Süd¬
spitze Jstriens P o l a, Österreichs erster Kriegshafen.
Das Königreich Dalmatien; es umfaßt das gebirgige Küstenland und seine Inseln
am Adriatischen Meer. Der Hauptort ist Zara. Eättaro, an kreuzartiger Bucht, der
Hafen für Montenegro. — R a g u s a. (S. Bild S. 26.)
b) Das Österreichische Alpenvorland.
LageundNatur. Es bildet die östliche Fortsetzung des Bayerischen Alpen-
Vorlandes, erfreut sich aber einer tieferen Lage (Wien 170 m) und eines durchaus
fruchtbaren Bodens. Dieser liefert vor allem Getreide; in Niederösterreich lohnt
aber auch Wein-, Obst- und Zuckerrübenbau.
1) Dolomit ist magnesiahaltiger Kalk.
2) Dolmen, slaw. dolina — Tal — Einbruchskessel.