Nordwesteuropa.
43
Nordivesteuropa.
Die Britischen Inseln.^)
315 000 qkm, 45 Mill. Einw., auf 1 qkm 143. (Kleiner als Preußen, aber dichter
bevölkert.)
B e st a n d t e i l e. Das Britische Jnselreich umfaßt zwei große Inseln: Groß-
britannien, das aus England und Schottland besteht, und Irland, serner drei
kleinere Inselgruppen im Norden: die Hebriden, die Orkney - (orkne)
und Shetlandinseln (schettländ) sowie zahlreiche vereinzelte Inseln.
Beziehungen zum Meer. Das Britische Reich ist rings vom Meer
umgeben. Seine Grenzen bilden: im Osten die Nordsee, im Westen und
Norden der Atlantische Ozean, im Süden der Kanal. Die beiden
Hauptinseln sind durch die Irische See nebst ihren Ausgängen, Nord-
k a n a l und St. Georgskanal, voneinander getrennt. — Nordsee und
Kanal verknüpfen das Jnselreich mit den ersten Kulturstaaten des Kontinents
(den Nordgermanischen Staaten, Deutschland, Holland, Belgien und Frankreich),
mit denen es durch tägliche Dampferverbindung über Hoek van Holland,
B l i s singen, O st ende, Calais und B o u l o g n e aufs engste ver-
bunden ist, und der Atlantische Ozean weist den Weg nach den überseeischen Gebieten.
K ü st e. Mit der Meereslage Englands verbindet sich eine v i e l g e st a l -
tige Küstengliederung, besonders aus der Westseite. Häufig entsprechen
sich Halbinseln und Meereseinschnitte auf der West- und Ostseite; so liegt z. B.
im Westen: im Osten:
die Halbinsel C o r n w a l l, die Halbinsel K e n t,
der B r i st o l (bristl) - Kanal, der Themsebusen,
die Halbinsel Wales (uäls), die Halbinsel Norfolk (nösok),
an der schottischen Fjordküste:
der C l y d e (cleid) -Busens der F o r t h (sörß) -Busen,
derLorne-Busen, derMuray-Busen.
So ist kein Teil des Landes weiter als 120 km vom Meer entfernt. Dazu
verfügt England über eine reiche Zahl trefflicher, das ganze Jahr hindurch eisfreier
Seehäfen. Auch die teilweise kärgliche NaturdesBinnenlandes
wurde ein Ansporn zur Ausnutzung der vom Meer gebotenen Erwerbsquellen.
So weisen die natürlichen Verhältnisse des Britischen Reiches — Umgrenzung,
geographische Lage, Küstengliederung und Bodenbeschaffenheit — dessen Bewohner
auf die See hin: auf Seeschiffahrt, Seehandel und Seefischerei.
England.^
150 000 qkm (annähernd halb so groß wie Preußen), 35 Mill. Einw., aus 1 qkm 231.
Oberflächenge st alt. England, die Südhälste von Großbritannien, ist
in seinem westlichen Teile gebirgig, in seinem östlichen Teile eine wellige Tiesebene
mit vorherrschend sestem Gestein.
') Briten, der gemeinsame Name der keltischen Urbevölkerung Englands.
l) Engl. Firth of Clyde; firth — Fjord, Förde, d. h. Furt, Einfahrt; also Einfahrt des
Clyde (Fluß). ») England — Land der Angeln.