Full text: Europa ohne das Deutsche Reich, Elementare mathematische Erdkunde, Verkehrsgeographie (H. 5 = Lehrstoff der Untersekunda)

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I. Länderkunde Europas. 
Weuer-, Wetter- und Mälarsee bezeichnet wird. Hier ist der harte 
Felsboden mit einer jungen Verwitterungsschicht (s. § 297) überzogen, oder 
es zeigt sich eine mit lockeren Sauden, Gerollen, Jrrblöcken oder mit srncht- 
baren Ablagerungen der Gletscherbäche oder mit Geschiebelehm bedeckte 
einstige Gletscherlandschaft (s. Bild 21). Der felsige Untergrund ist 
meist nur au der Küste sichtbar. Hier wird er in Steinbrüchen ausgebeutet. 
§ 302. Gewässer. Wie die Westseite des Hochlandes ihre Fjorde, so hat die 
Ostseite eine Menge langer, schmaler Seen, die fast alle von NW. 
nach SO. gestreckt sind und in gleicher Richtung Flüsse entsenden. Diese 
haben im N. ihre Quellen uahe der atlantischen Küste. Die sö. Abdachung 
gewährt Raum zur Bildung größerer Flüsse. 
Die bedeutendsten von ihnen sind: 1. der Glom, mündet s. von 
Kristiania. 2. der Klar-Elf, fließt in den Wenersee und aus diesem als 
Göta^jöta^-Elf über die Trollhatta^-Fälle in das Kattegatt. 
Die Flüsse können der Stromschnellen und der Wasserfälle wegen nur 
zum Flößen und zum Treiben von Maschinen benutzt werden, sofern nicht die Anlage 
von Schleusen die Schiffahrt ermöglicht. So läuft z. B. durch den Wener- nnd 
Wettersee, wie um die Trollhätta-Fälle mittels der Göta-Kanäle eine 400 km lange, 
für Flnßdampfer fahrbare Wasserstraße aus der Ostsee ins Kattegatt. 
§ 303. Das Klima der norwegischen Küste ist durch den Einfluß des Golf- 
ftromes viel milder, als man der hohen Breite nach erwarten sollte, und 
hat nur geringe Temperaturunterschiede zwischen den Monaten. Es 
ist sehr regenreich. Die Regenhöhe beträgt meist über 1 m. So gibt 
es an der Küste Gersten- und Kartoffelfelder und Wiesen bis über den 
Polarkreis hinaus. Die Häfen vereisen an der Westküste niemals. 
§ 304. Schwedens Klima ist durch das Gebirge im NW. mehr binnen- 
ländisch und hat große Temperaturunterschiede. Wie das s. Ab- 
biegen der Isothermen zeigt, ist es weit kälter als Norwegen, in den 
n. Teilen fast arktisch. Sein Norden ernährt mir eine äußerst dünne Be- 
völkernng. Die Regenmenge beträgt in Schweden meist weniger als 
1 m. Birke und Fichte bilden den ausgedehnten Waldbestand. Im 
s. Flachlande lassen hohe Sommertemperatnren über Bedarf Korn und Hafer 
gedeihen, aber auch hier überwiegt der Waldbestaud. Im äußersten SW. 
gedeiht auch die Rotbuche. 
§ 305. Die Erwerbstätigkeit der Schweden und Norweger ist sehr verschieden. 
Jene leben vom Ackerbau, besonders im S. und in der Mitte, ferner von 
Viehzucht (im N. Renntiere) nnd von der Bewirtschaftung des ausgedehnten 
Waldes, dessen Bäume gleich im Walde zu Brettern zersägt werden. 
Die Norweger dagegen sind ein Volk von Fischern nnd Seeleuten^ nnd 
von ganz anderem Gepräge als die Schweden. Ihre Fischer- und Handels- 
flotte ist die dritte Europas. In beiden an Kohlen armen Ländern wird 
neben anderen Erzen massenhaft Eisenerz gewonnen nnd ausgeführt. Beträchtlich 
ist auch die Ausfuhr von Bau- und Pflastersteinen. 
1 D, i. der Teufelshut. — 2 Wb, Wünsche II, 4.
	        
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