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Zweiter Teil: Der Verkehr.
Panama-Bahn^). Außer den Pazifik-Bahnen hat Nordamerika wichtige
durchgehende Linien, die von N nach S verlaufen.
K 43. 3. Auch in Südamerika strebt der Bahnbau danach, dem ostwestlich ge-
richteten Verkehr die Wege zu öffnen und die sehr unwegsamen Anden
zu überwinden. Jedoch ist trotz der verhältnismäßig geringen Entfer-
nnng von Ozean zu Ozean erst eine Überlandbahn vollendet, die Trans-
andine Bahn, die von Buenos Aires nach Valparaiso führt und
die Anden in 3200 m Höhe (Tunnel am Paß von Uspallata) über-
schreitet. Das dichteste Bahnnetz in Südamerika hat Argentinien. Der
Plan, New Port und Buenos Aires durch einen ununterbrochenen Schienen-
weg zu verbinden, harrt noch seiner Verwirklichung.
§ 44. 4. Asien. Die verkehrshemmende Eigenart der Oberflüchengestaltung
(zahlreiche hochliegende Plateauländer mit hohen Randgebirgen) und die
niedrige .Kulturstufe vieler Völker Asiens ließen es in diesem Erdteile nur
zu einer sehr langsamen Entwicklung des Bahnbaus kommen.
Mit einem dichteren, planvoll ausgebauten Bahnnetz wurde zunächst
Vorderindien ausgestattet. Alle wichtigen Häfen dieses Landes sind
miteinander verknüpft. ' Die längste indische Bahn verbindet Kalkutta über
Delhi und Allahabad mit Karatschi. Strategisch wichtig ist der Schienen-
weg von Kalkutta nach Peschawar. Auch Java und Japan haben ein
weitverzweigtes Balmsystem. In China wurden durch die Europäer
neuerdings einige Bahnen gebaut. Von Kiautschou dringt eine Eisenbahn
bis Tsinanfu landeinwärts: die Schantung-Eisenbahn. Die sehr wich-
tige chinesische Nord-Süd-Bahn ist von Peking bis Hankou fertiggestellt
und bis Kanton in der Ausführung begriffen.
Ihre nördliche Fortsetzung, die Südmandschurische Eisenbahn,
mit Abzweigungen nach Dairen, Port Arthur und Fusan auf Korea,
erreicht in Eharbin den Anschluß an die von den Russen erbaute Si-
birische Bahn (Tscheljabinsk—Wladiwostok), die mit 6550 km2 den
längsten einheitlichen Schienenweg des Erdteils darstellt.
Den Zugaug zu den westlichen Gebirgstoren Jnnerasiens hat sich
Rußland gesichert durch die Transkaspische Bahn vom Kaspischen
Meere nach Andischan und Taschkent mit einer Abzweigung von Merw
nach Kuscht. Von Taschkent führt eine Bahn nach Orenburg, die sich
an das europäische Eisenbahnnetz Rußlands anschließt.
In der Asiatischen Türkei haben hauptsächlich deutsches Kapital
und deutscher Unternehmungsgeist zahlreiche Bahnen geschaffen. Die
Weiterführung der Anatolischen Bahn als Bagdad-Bahn bis zum
Persischen Meere, die von deutschen Unternehmern begonnen ist, würde
den Weg London—Bombay von 15 Tagen auf 9 Tage abkürzen.
* Einige Überlandbahnen sind im Bau begriffen.
2 Mit den Linien Wladiwostok—Chabarowsk und Charbin—Port Arthur etwa
7800 km.