schmutzige Bauern ihr Wesen treiben. Doch wird an
der Wiederherstellung gearbeitet.
Wie auf einer Leiter steigt man aus dieser unwirth,
baren Höhe, längs dem rauschenden Tesstno, durch furcht,
bare Wildnisse, in die reizenden Thäler hinab, wo die
Zitrone blüht, und balsamische Lüfte wehen. Auf der
Brücke Ponte tremolo zeigt sich ein ähnliches Schau,
spiel, wie auf der Teufelsbrücke; der Tesstno stürzt sich
tobend durch die Felsenklüfte. Ein Tannenwald macht
den Wildnissen ein Ende. An seinem Ausgange öffnet
sich das Thal Leventina, und zeigt eine herrliche Na,
tur. Doch noch einmal wiederholen sich die schauerlichen
Scenen des Gotthardt; ein donnernder Wasserfall er,
tönt, und man glaubt eine zweite Teufclsbrücke vor sich
zu sehen. Das Thal Leventina verengt sich auf einmal;
tief gebückt muß sich der Wanderer durch einen düsteren
Hohlweg winden, der mit unbegreiflicher Gewalt und
Kühnheit durch die überhangenden Felsen gesprengt ist.
Der Tesstno, jetzt durch die Vereinigung mit mehreren
Gebirgsströmen einer der wasserreichsten Flüsse der
Schweiz, wälzt sich längs dem Hohlweg über unge,
heure, auf einander gethürmte Granitblöcke hinweg, mit
einem Getöse, das jede Menschenstimme übertönt. Aber
indem sich dieß Labyrinth öffnet, athmet man auch die
mildere Luft, und die ganze Natur kündigt einen mil,
deren Himmelsstrich an. Aechte Kastanienbäume breiten
ihre starken Aeste aus, und die Berge sind bis zum
Gipfel herrlich angebaut und stark bewohnt. Die