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§16
ffl. Die Völker der Balkanhalbinsel und ihre wirtschaftlichen
Leistungen.
1. Die Bewohner:
| jWieciL Tür^ ATba,
Von dem Völkergemisch der Halbinsel (Abb. Z 16) bilden die im Lande verstreuten Tür-
!en oder Osmanen nur ein Zwölftel! Sie sind Mohammedaner. Die übrigen Bewohner der
Halbinsel sind, mit Ausnahme der mo-
hammedanischen Albanesen, meist grie-
chisch-katholisch. 1453 eroberten die
Türken Konstantinopel. 1483 standen
sie vor Wien. Dann zerbröckelte das
große Reich allmählich, indem sich ein
Volk nach dem andern vom Türkenjoche
befreite. Die Schulbildung ist sehr ge-
ring, s. Abb. 2, § 4!
2. Wirtschaftliches. Infolge der
Türkenwirtschaft rückständig, in
den befreiten Ländern sich bessernd.
In Bulgarien stieg z. B. das be-
ackerte Land seit der Befreiung
von 10 auf 30%, Rumänien hat
sogar 40% (Deutschland 49).
Hauptgetreide Weizen und Mais.
3(bb § 16 Die Türkei führt aus: Rohseide
Die Völkerstämme der Balkanhalbinsel. und Kokons, Weintrauben, Wolle,
ferner u. a. Opium, Teppiche und
Tabak. Das fruchtbare Bulgarien kann bereits für 100 Mill. Mk. Getreide aus-
führen und liefert außerdem viel Rosenwasser. In Serbien kommen für die
Ausfuhr in erster Linie Pflaumen in
Betracht. Rumänien hat eine Getreide¬
ausfuhr von 150 Mill. Mk. und steht
für Deutschland als Getreidelieferer an
3. Stelle; von Bedeutung ist auch seine
steigende Petroleu m gewinnung. Grie-
chenland muß die Summe, die es für
Korinthen einnimmt, für Getreide
wieder ausgeben; seine Haupteinnahme
hat es durch den lebhaften Handel.
Deutschlands Handel mit den Balkan-
staaten ist in den letzten Jahren zwar
rascher gestiegen als der der übrigen
Staaten, steht aber noch weit hinter
Abb. § 16a. Die Balkan-Halbinsel bem Englands und auch Frankreichs
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