Full text: Mitteleuropa (Teil 1)

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Die Rhein-Nebenflüsse von Basel bis Bingen. 
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Abb. 72. Karlsruhe und der Rhein. 
Der schwarze Fleck in dem kleinen Kreis ist das 
Schloß. Der Kreis ist eine Ringstraße, die das 
Schloß und feine Anlagen umschließt. Die kräf- 
tigen schwarzen Strahlen sind Straß?n und 
Wege, die vom Schloß ausgehen. 
Hessen, Darmstadt, 
gelangen. Die größten dieser Schiffe 
fassen mehr als 100 Eisenbahnwagen 
voll^. In Mannheim müssen alle 
Waren auf kleinere Schiffe und Eisen- 
bahnwagen umgeladen werden. Einen 
solchen Platz nennt man Stapelplatz. 
Um den vielen Schiffen reichlich Platz 
zu bieten, haben die Mannheimer 
neue Häsen gebaut, die 50 Mill. Mk. 
kosteten. • Von den deutschen Binnen- 
städten hat nur Duisburg (sprich düs- 
bürg) am Rhein größere Hafenanlagen. 
Weit abseits vom Rhein, am Fuß 
des Odeuwaldes, liegt die Residenz des Großherzogs von 
G = 100 000 Einw. 
Der Mainmündung gegenüber liegt Mainz (Skizze 80, Nr. 7), G = 100 000 
Einw., wie Straßburg eine starke Festung. Hier hatten schon die Römer ein 
festes Lager. Bonifatius, der Apostel der Deutschen, machte die Stadt znm 
Mittelpunkt der deutschen Christenheit (Erzbischof von Mainz). Gutenberg erfand 
hier die Buchdruckerkunst. 
Wir merken nns nun noch ein paar kleinere Städte. Südlich von Mannheim liegt am 
Rhein Speyer Q, nördlich Worms Beides sind altehrwürdige Rheinstädte. Sie hatten 
schon Ruhm und Ansehen, als viele der heutigen Großstädte noch ganz unbedeutend waren, und 
manche deutsche Kaiser wohnten in ihnen, z. B. Heinrich IV. Worms soll in der Kaiserzeit mit 
60 000 Einw. eine der größten Städte Deutschlands gewesen sein. Noch früher trug sich in Worms 
— nach der Sage — die Geschichte von Siegfried nnd Kriemhild zu (Nibelungenlied). Später 
wurde die Stadt bekannt durch den Reichstag im Jahre 1521, in dem Kaiser Karl V. über Luther 
richtete. — Speyer birgt in seinem prächtigen Dom die Gräber von 8 deutschen Kaisern, darunter 
auch das Heinrichs IV. — Am Rande der Tiefebene, ungefähr Karlsruhe gegenüber, müssen 
wir uns uoch die kleinen Städte Weißenburg und Wörth merken. (Weshalb?) 
3. Die Nebenflüsse von Basel bis Mainz. 
1. Jll und Neckar. Die Jll lernten wir schon kennen. Welche beiden Groß- § 77 
städte liegen an ihr? — Bei Mannheim mündet der Neckar. Er durchfließt 
das Königreich Württemberg in einem schönen Tal, dessen Abhänge Wein- 
gärten schmücken. „Drunten im Neckartal, da ist's halt schön!" In diesem Tal 
liegt auch die Residenz des Königs von Württemberg, Stuttgart (Skizze 80, 
Nr. 4), A — 300 000 Einw. Die schöne Stadt wird auf 3 Seiten von reben- 
geschmückten Höhen umgeben, hat also eine freundliche, geschützte Lage. Darum 
rühmt auch der Stuttgarter: „Es isch eiuewäg nur ei Schtuggert" (Es gibt uur 
ein Stuttgart). — Weiter flußaufwärts liegt am Neckar die Universitätsstadt 
Tübingen, Q = 20 000 Einw. — Unterhalb Stuttgart liegt am Neckar auch 
das kleine Städtchen, in dem Schiller geboren wurde (Marbach). 
1 Die großen Ozeanschiffe aber fassen bis zu 1000 Eisenbahnwaqenladungen (siehe § 32 
Hamburg).
	        
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