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Allgemeine Erdkunde.
genug, die tonigen, schlammigen Teile aus dem Sande auszuwaschen und ins
offene Meer hinauszutragen, und so ist das Ufer von zähem, dunklem, an ver-
moderten Pflanzen reichem Schlick erfüllt: Wattenmeer.
8 19. Für den Menschen sind die Küsten am wichtigsten, die sich am
besten zur Anlage von H äsen eignen. Verlaufen die Küsten mit dem Streichen
benachbarter Gebirge parallel, so heißen sie vom Hinterland abgeschlossene
Küsten, schneiden sie dagegen die Kämme und Längstäler der Küsten-
gebirge, so sind sie Aufschließungsküsten. Haben diese Küsten tiefe
23. Rippelmarken an der Mündung des Dovey in Nordwales.
Durch die Wirkung des Windes oder die Strömungen des Wassers entstehen an der Oberfläche des weihen
Sandes dichtgescharte, parallele oder sich vergabelnde Wellenfurchen, die senkrecht zur Richtung des Windes
oder der Welle verlaufen. Diese Rippelmarken sind auch oft auf den Schichtfeldern der Sandsteine noch
deutlich zu erkennen. — Photo Vaughan Cornish.
(am besten zwischen 10 und 100 m), durch steile Gestade vor Stürmen und
Wogenandrang geschützte Einschnitte, so geben sie dem Hiuterlaude gute
Naturhäfen. An Flachküsten bieten fast nur die Mündungen großer
Flüsse, die zugleich durch ihre Schiffbarkeit das Hinterland weithin er-
schließen, natürliche Häfen oder Gelegenheit zur Anlage von künstlichen
Häsen, die jedoch immer gegen die Ablagerungen der Sinkstoffe des Flusses
durch Baggern geschützt werden müssen. Fehlt eiue geeignete Flußmündung,
so läßt sich an Flachküsten ein Hasen nur als „Reede" durch Hafendämme
oder Molen und durch künstliche Vertiefung der Einfahrt und des Anker-
grundes schaffen, z. B. Ostende.