Full text: Landeskunde des Deutschen Reiches (H. 4)

36 
Hessisches und Weser-Bergland. 
Napoleon III. 1870 71. K., Prov.-Hst., blüht durch Handel und Industrie 
Maschinen, Lokomotiven). — Die Fulda aufwärts die wichtige Eisenbahn- 
kreuzuug (Frankfurt-Hamburg, Fr.-Berlin, Fr.-Leipzig, Erfurt-Kassel) 
Bebra und die alten Klosterstädte Hersfeld und Fulda an der Rhön, jetzt 
Bischofssitz \ von Bonifatius gegründet. — W. von Kassel das nur an Wald 
reiche kleine Fürstentum Waldeck, von Preußen verwaltet. Hauptstadt des 
nur halb so dicht wie das D. R. bevölkerten Landes ist das kleine Arolsen. 
§ 51. Das Weser-Bergland ist preußischer Besitz mit Ausnahme 1. eiues 
vom Harze nach W. laufenden fchmalen braunschweigischen Streifens — 
darin Kreiensen an der Leine, Kreuzung der Berlin-Kölner und Ham- 
bnrg-Frankfnrter Bahn, und Holzminden an der Weser —, 2. der 
wald eckschen Insel um das Stahlbad Pyrmont, 3. des Fürstentums 
Lippe, das sich vom s.ö. Teutoburger Walde bis s. an das Doppelknie 
der Weser vor ihrem Durchbruch durch die Weserkette ausdehnt, und dessen 
freundliche Hauptstadt Detmold unter der Grotenbnrg (Hermanns- 
denkmal) liegt, 4. des an Volkszahl kleinsten deutschen Fürstentums Schaum- 
bürg-Lippe mit der anmutigen Hauptstadt Bückeburg. Ö. der Weser 
gehört es zur Provinz.Hannover, und zwar der S. zum Reg.-Bez. 
Hildes heim. Hier an der Gabelung der Bahnlinien Hambnrg-Frank- 
surt * Göttin gen an der Leine, Universität. Am Zusammenfluß der 
Werra und Fulda das schöngelegene Münden, Forstakademie. — N. am 
r. Nebenflusse der Leiue, der Innerste, das altertümliche, freundlich zwischen 
Bergen gelegene ^Hildesheim, alter Bischofssitz, Kreuzuug der Bahn- 
linien Leipzig-Halberstadt-Köln, Hamburg-Frankfurt, Eisen- n. a. In- 
dnstrie, Getreidemarkt. — Zum Bezirk Hannover gehört die reizend- 
gelegene Weserstadt Hameln an der Leipzig-Hildesheim-Kölner und 
Hannover-Altenbeken-Kölner Bahnstrecke (Mühleu, Lachsfang). 
§ 52. W. der Weser gehört das preußische Bergland zur Provinz Westfalen 
und zwar zum Reg.-Bez. Minden. Minden a. d. Weser, n. von der 
Porta Westphaliea, früher Bischofssitz und Festung, mit engen Straßen, an 
der Bahn Berliu-Hanilover-Kölu. Von hier s.w. über Bünde und Herford 
hinaus bedeutende, meist in den Dörfern betriebene Cigarren-Jndnstrie. — 
S.w. das Solbad Oeynstnlhansen und an der Bahnabzweigung nach 
Amsterdam Löhne, weiter s.w. die Industriestädte ^Herford und **Biele- 
feld am Teutoburger Walde, der Mittelpunkt der westfälischen Leinen- 
industrie, auch Maschinenbau uud Glashütten. — N.W. von Bielefeld stößt 
der hannoversche Reg.-Bez. Osnabrück mit einem viereckigen Zapfen 
über den Teutoburger Wald hinaus bis zum Parallel von Bielefeld f. in 
die Provinz Westfalen vor. Die Stadt Osnabrück, ein alter Bischofs¬ 
sitz, liegt in der hügelreichen Ebeue zwischen Teutoburger Wald und 
Wiehengebirge an der Hase, uuweit eines Steinkohlenbeckens, das ihrer 
blühenden Eisen- und Webe-Industrie die Betriebskraft liefert. 
1 Das Rhöngebiet ist katholisch.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.