Full text: Landeskunde des Deutschen Reiches (H. 4)

Baden. Elsaß-Lothringen. 
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Rhein vom Bodensee bis über den Neckar und bis zum Bierecke des 
Mains. Es umschließt sast den ganzen Schwarzwald, einen großen Teil 
der Oberrheinischen Tiefebene, hat auch Anteil am Iura, am Neckar- 
Berglande, am Odenwalds, im N.O. endlich am Fränkischen Stufenlande. 
Den Grund zum badischen Staate legte im 11. Iahrh. Berthold der Bär- 
ttge, Herzog von Zähringen. Nach mehrfachen Teilungen kamen die gesamten 
Besitzungen der Zähringer, die seit 1130 Markgrafen von Baden hießen, 1771 
an Karl Friedrich, der 1803 Kurfürst, 1806 Großherzog wurde. 1815 erhielt 
Badeu seine jetzige Größe. — Konstitutionelles Großherzogtum. Großherzog 
Friedrich. 2 Kammern. 4 Landeskommissariats-Bezirke: Konstanz, Freiburg, 
Karlsruhe, Mannheim. 
Erwcrbstätiflkeit: Ackerbau (Getreide, darunter Mais, über Bedarf, außer¬ 
dem Hopfen, Hanf, Wein, Massen von Obst, Tabaks. Heilquellen, besonders im 
Schwarzwaldgebiete, am berühmtesten Baden-Baden. — Keine Eisen- und Steinkohlen- 
schätze, dennoch erhebliche Gewerbtätigkeit: Verarbeitung von Baumwolle in Offen- 
bürg, bei Karlsruhe und im f. Schwarzwalde (St. Blasien u. a.), Gold- und Silber- 
waren lPforzheim), Seidenverarbeitung (Freiburg''. Hausindustrie im Schwarz- 
walde (Uhren, Musikwerke, Schlosser- und Holzwaren!. Die Wasserkräfte des Gebirges 
werden dem Großgewerbe mehr und mehr dienstbar. 
Städte-Tabelle. 
Name und Lage 
Bezirk 
Karlsruhe r. v. Rhein, n.w. v. untern 
Schwarzwalde 
Mannheim a. Rh. u. a. Neckar .... 
Freiburg a. d. Dreisani i. Breisgau . . 
Pforzheim a. d. Enz 
Heidelberg a. Neckar u. a. Königstuhl. . 
Konstanz a. Bodensee . . . 
Baden-Baden i. Schwarzwald s. v. Aus- 
tritt der Mnrg 
Rastatt a. d. Murg 
Offenburg a. d, Kinzig 
Lahr s.w. v. Offenburg 
Bruchsal n.ö. v, Karlsruhe 
Karlsruhe 
Mannheim 
Freiburg 
Karlsruhe 
Mannheim 
Konstanz 
Karlsruhe 
Einwohn, 
in Taus. 
97 
141 
62 
43 
40 
21 
16 
14 
14 
14 
14 
Kriegsgeschichtlich bekannt: Wiesloch 1622, Sasbach 1675, Heidelberg 
1688/9. 
4. Reichsland Elsaß-Lothringen2. 14500 qkm (fast = Baden), § 129. 
1,72 Mill. E., 118 auf 1 qkm. f Katholiken (76%, Bistümer Stra߬ 
burg und Metz), fast \ Evangelische (22%). Ein Winkelhaken w. vom 
Oberrhein. Das Elsaß reicht vom Schweizer Jura n. bis zur Lanter uud 
w. bis zum Kamme des Wasgenwaldes. Lothringen erstreckt sich im 
N.W. bis über die Mosel. 
Im 4. Jahrhundert wurde das Elsaß von Alemannen erobert, Lothringen von 
Franken, die anch in den n. Teil der Rheinebene vordrangen. Beim Zerfall des 
1 1890/91 fast 0,4 des Gesamtertrags im Reiche. 
- Rudolph, Heimatkunde des Reichslandes Elsaß-Lothriugen, 2. Aufl. Breslau 1900.
	        
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