Full text: Leitfaden beim Unterrichte in der Geographie

130 Dritter Abschnitt. 
Bewohner); die darin gelegene Stadt Kano 30.000 E., versieht einen 
großen Theil des nordwestlichen Afrika mit blauem Kattun, den sogenann- 
ten Sndän-Stofsen. — Im W. des Tsad-Sees liegt Bornn, ein. 
mohammedanisches Fellatah-Reich, das mächtigste im Snbätt, mit einer 
Armee von ^0.000 ritterlich gewafsneten Reitern. Hauptstadt Knk^na, 
V0 000 E., am Tsad-See. — Im SO. des Tsad-Sees Bagh irmi. — 
Davon im NO. Wadai. — Noch östlicher Dar-el-Fnr (d. h. das 
Land Für). Die drei letzten sind noch nicht genügend bekannt. — Oest- 
licher folgt der Türkische Sudan, im Nil-Gebiete. 
§ 205. 4) Im N. des Sudan breitet sich die Wüste 
Sahara aus, eine Fläche drei mal so groß als das Mittel- 
ländische Meer oder mehr als süns mal so groß wie Deutsch- 
land und Oesterreich zusammen. Die größere westliche Hälfte, 
westli-ch vom Meridiane des Tsad-Sees, nehmen in dem sehr 
sandigen westlichen Theile 1) maurische Stämme ein; in dem 
an Ousen und großartigen Gebirgsländern reichen östlicheren 
Theile, mit Gipfeln von 5000 und 6000 F. H., 2) die 
Tuäreg. Dieser Westen heißt auch Sahel, d. h. westlich. 
Der kleinere östliche Theil der Sahara ist im NO. des Tsad- 
Sees 3) das an Palmen reiche Land der Tebn oder Teda; 
4) nördlich das öde Fesan, und weiter östlich nach dem Nile 
hin 5) die selsige Libysche Wüste. Die Zahl der nomadisch 
oder seßhaft ledenden Bewohner der Wüste schätzt man auf 
4 Millionen. Innerhalb dieses weiten Gebiets von 1200 bis 
1500 F. Erhebung über dem Meere findet man: Striche, 
losen, beweglichen, gelbrothen Sandes, selbst einen 350 geogr. 
Meilen langen Strich von 7 bis 70 Meilen Breite, aus 
mannigfaltig gestalteten Dünen bestehend, die überall zerfallener 
Sandstein sind und einen alten Meeresrand bezeichnen, und 
zwischen denen man nur Wassermelonen reichlich ziehen kann; 
ausgedehnte Gebirgsländer mit hohen Granit- oder Basaltbergen, 
zum Theil aus etagensörmig aufsteigenden Hochebenen aufge- 
baut, von denen mächtige, jetzt wasserlose Flnßthäler sich hinab- 
ziehen, zuweileu mit der üppigsten Vegetation erfüllt und daun 
und wauu von furchtbar drohenden, daherstürzenden Wasser- 
massen durchrauscht, oft reich an Quellen, an Feigen und an 
Trauben; Hügelländer, durch ihre Waiden für Viehzucht ge- 
eignet und mit fruchtbaren Thalsenkungen voller Dattelpalmen; 
weite wasserlose oder nur mit seltenen Quellen versehene 
Strecken festen Salzthones, ähnlich den wüsten Strichen Persiens, 
oder eine mit Kies bedeckte endlose Fläche, ungeheure Land¬
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.