Fixsterne.
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Untergang im Osten aufgingen, so finden wir sie vor Sonnenaufgang am westlichen
Horizont wieder. Mit dem zunehmenden Tageslicht erblassen sie dann immer mehr
und verschwinden schließlich ganz. Km nächsten Abend aber sehen wir sie im Osten
wieder. Sie müssen sich tagsüber unter unserm Gesichtskreise weiterbewegt haben.
Das Himmelsgewölbe dreht sich also scheinbar mit allen an ihm be-
findlichen Sternen, einschließlich der Sonne, in 24 Stunden einmal um
seine Achse.
Fixsterne. Beobachtet man den Sternhimmel an verschiedenen Tagen, so
bemerkt man, daß die größte Zahl der Sterne ihre Stellung zueinander nicht ändert.
Es hat den Anschein, als wären sie am Himmelsgewölbe festgeheftet, fixiert. Man
hat sie deshalb Fixsterne genannt. Alle sind selbstleuchtende Himmelskörper. Nach
ihrer Helligkeit teilt man die mit bloßem Auge sichtbaren Fixsterne in Sterne erster,
zweiter bis sechster Größe ein. von den sieben Sternen des Großen Bären (Fig. 7) sind
sechs ungefähr gleich hell, einer hat schwächeres Licht. Sterne von der Helligkeit der
sechs rechnet man zur zweiten, von der des siebenten zur dritten Größenklasse.
Sterne erster Größe sehen wir bei uys in Deutschland l 4. Von zweiter Größe sind }
54, von dritter 155, von vierter 325, von fünfter mehr als 800 und von sechster
etwa 2000 Sterne sichtbar.
Auch unsre Sonne ist ein Fixstern. Da sie der Erde Wärme und Licht spendet,
ist sie unser wichtigster Himmelskörper. Ihre Helligkeit ist so groß, daß wir unsre
Augen schädigen, wenn wir direkt hinein sehen. Betrachten wir die Sonne durch
dunkle Gläser (halte ein Stück Fensterglas in eine Flamme, so daß es berußt), dann
erscheint sie als scharf begrenzte, kreisrunde Scheibe. Die Helligkeit nimmt von der
Mitte nach dem Rande zu ab, und häufig zeigen sich auf der Oberfläche größere
und kleinere dunkle ,,Sonnenflecke". Sie tauchen gewöhnlich am Ostrande der
Sonne auf und bewegen sich nach dem lvestrande zu, wo sie wieder verschwinden.
Lei größeren Flecken kann man beobachten, daß sie nach etwa 27 Tagen wieder
erscheinen. Man schließt daraus, daß sich die Sonne, die als ein Gasball von hoher
Temperatur anzusehen ist, während dieser Zeit einmal um ihre Achse gedreht hat.
Die Sonne sieht nur deshalb größer und glänzender als die andern Fixsterne aus,
weil sie uns viel näher steht als jene. Durch sorgfältige Beobachtungen und Be-
rechnungen hat man gefunden, daß das Licht der Sonne in 8 Minuten 25 Sekunden
zu uns gelangt. Da wir nun wissen, daß das Licht in 1 Sekunde 300000 km zu-
rücklegt, muß die Sonne 150 Millionen km von der Erde entfernt sein. Andere Fix-
sterne sind so weit von uns entfernt, daß sie unserm Auge nur noch als Punkte er-
scheinen. Ihr Licht erreicht die Erde daher erst nach Jahrhunderten oder nach Jahr-
taufenden, von der Größe dieser Himmelskörper können wir uns eine Vorstellung
machen, wenn wir hören, daß man mehr als eine Million Erden zusammenballen
müßte, um eine Kugel von dem Umfange der Sonne zu erhalten. Stellen wir uns
die Erde als eine Kugel von 1 cm Durchmesser vor, so gleicht die Sonne einer Augel
mit einem Durchmesser von 108 cm.
Stcmbilöer. Des leichten Überblicks wegen hat man schon seit alter Zeit die
Fixsterne in Gruppen zusammengefaßt, die man Sternbilder nennt (Fig. 7). In