Full text: Außerdeutsches Europa und außereuropäische Erdteile (H. 2)

Britisch-Südafrika. Kolonie Deutfch-Südwestafrika. 
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fruchtbaren Boden des Rüstenlandes gedeihen alle europäischen Dbst- und Getreidearten. 
Das innere Hochland aber ist trocken und fast ausschließlich mit Grassteppen bedeckt, 
die als weide dienen (Rinder, Schafe, Strauße); zum Teil wird es sogar von einer wüste 
(Kalahari) eingenommen. Die bedeutendsten Msse, der Dranje und der Sambesi, 
führen viel Geröll mit sich und bilden Stromschnellen und Wasserfälle. Sie eignen sich 
deshalb nur streckenweis zur Schiffahrt. Bei Johannesburg (240) liegen sehr er- 
giebige Goldfelder, und weiter südwärts werden Diamanten von seltener -Größe gefunden. 
Da sich in der Nähe der reichsten Gold- und Diamantenminen auch Kohlenlager befinden, 
hat der Bergbau einen außerordentlichen Aufschwung genommen. — Der Ausgangspunkt 
des Handels ist Kapstadt (mit Vororten 170), das durch Äen Bau des Sueskanals frei- 
lich an Bedeutung für den Welthandel eingebüßt hat. Doch umfahren die großen Segel- 
schiffe der Bremer „Reisfahrer" auch heute noch das Kap vergüten Hoffnung, um 
nach den hinterindischen Reishäfen zu gelangen. 
Die Bevölkerung von Britisch-Südafrika bestand ursprünglich aus Hottentotten 
und Buschmännern. Sie wurden aber durch Kaffern (Neger), die ps nördlicheren Gegen¬ 
den kamen, verdrängt. Im l 7. Jahrhundert nahmen Holländer (Buren) von Südafrika 
Besitz. Sie mußten sich nach harten Kämpfen den Engländern unterwerfen. — Das 
Land zu beiden Seiten der Sambesimündung gehört den Portugiesen. 
4. Deutsch-Südwestafrika. 
Deutsch-Südwestafrika grenzt im Westen an den Atlantischen Gzean, im Lüden 
und Dsten an britisches, im Norden an portugiesisches Gebiet. Es ist ungefähr 
I % mal fo groß wie das Deutsche Reich. Trotz der 
bedeutenden Rüstenlänge — sie gleicht etwa der 
Entfernung von Stettin bis Neapel —■ besitzt das 
Land nur einen einzigen guten Hafen, Lüderitz- 
bucht. Dazu kommt noch, daß die Schiffe wegen 
der starken Brandung oft längere Zeit auf dem 
Meere liegen müssen, ehe ihre Ladung gelandet 
werden kann. Zur Erleichterung des Verkehrs 
hat man bei Swakopmund wie in Togo eine 
Landungsbrücke in das Meer hinausgebaut. 
Ostwinde vermögen der Kolonie keine 
Niederschläge zu bringen (warum nicht? s. Vrit.- 
Südafr.). Aber auch die Südwestwinde führen 
keine Regenwolken herbei. 5ln der Rüste fließt 
nämlich ein kalter INeeresstrom entlang, durch 
den die Wolken fo abgekühlt werden, daß sie sich 
schon über dem Meere abregnen. Das Rüsten- 
gebiet ist daher ein regenarmes, mit Sand- 
dünen bedecktes Land. 
Nach dem Innern zu schließen sich weite Strecken mit stattlichen Gebirgen an, in 
denen man Rupfererze gefunden hat, so daß Bergwerke angelegt worden sind (Tafel 34) 
Der Norden des Gebietes erhält Sommerregen, und es können Viehzucht (Ninder, 
Schafe, Pferde, Strauße) und Ackerbau (Getreide, Tabak, Dbst) betrieben werden. 
Im Süden treten nur dann und wann starke Gewitterregen auf. Das Negenwasfer 
Gib die Grenzen der Kolonie an! 
Nenne die eingezeichneten Drte!
	        
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