Schweiz.
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2. Die Schweizer Hochebene breitet sich zwischen dem Iura und den Alpen
aus. Im Südwesten und im Nordosten wird sie von den beiden größten Seen der
Schweiz begrenzt (nenne sie!). Sanft gewölbte Höhenrücken, die Laub- und Nadel-
wälder tragen, durchziehen das Land. Die Kare (Quelle) ist der Hauptfluß des Ge-
bietes. Sie nimmt die Reuß (Quelle?) auf, durchbricht dann den Schweizer Iura und
führt ihr Wasser dem Rheine zu. fluch dieser Fluß muß sich nach seinem Austritt
aus dem Lodensee einen Weg durch den Jura erzwingen. Seine Fluten stürzen bei
Schaff Hausen (18) in tosendem Falle über eine 24 m hohe Felswand. Für den
Schiffsverkehr bildet der Rheinfall ein großes Hindernis, aber dem Naturfreunde
bietet die gewaltige, schäumende und sprudelnde Wassermenge einen großartigen
Anblick. Km Fuße des Falles hat man ein Elektrizitätswerk angelegt, durch das ein
Teil der Wasserkraft für
gewerbliche Betriebe aus-
genutzt wird.
Da der Boden der
Hochebene fruchtbar und
das Rlima milde und
feucht ist, werden allent-
halben Ackerbau undvieh-
zucht betrieben. Besonders
in den westlichen Gegen-
den gedeiht auf sonnigen
Hügeln viel Wein und
Gbst. Die Landwirtschaft
allein kann freilich die
zahlreiche Bevölkerung
nicht ernähren. Die viel-
fachen Wasserkräfte be-
günstigten aber das Aufblühen wichtiger Gewerbe. Da die zu verarbeitenden Roh-
ftoffc aus dem Auslande bezogen und die fertigen Fabrikate wieder dorthin versandt
werden müssen, werden meist solche Stoffe verarbeitet und hergestellt, die bei geringem
Gewicht besonderen Wert haben: Seide, Baumwolle, Gold, Silber; Spitzen, Stickereien,
Webereien, Uhren.
Die Hauptstadt Bern (89; Universität) hat lebhafte Maschinen- und Woll-
industrie. In St. Gallen (78) werden Baumwollenwaren und Stickereien, in dem
volkreichen Zürich (195; Universität) Seidenstoffe hergestellt, und Basel (134; Uni-
versität) ist der hauptsitz der Seidenbandweberei. Da sich bei dieser Stadt wichtige Der-
kehrswege treffen, die durch die Burgundische Pforte, aus dem Rheintale, aus dem
Donautale und aus Italien (St. Gotthard) kommen, ist sie zu einem bedeutenden Handels-
platze herangewachsen. Eine Hauptstation der Gotthardbahn istLuzern (40) am schönen
vierwaldstätter See. Es liegt in der Nähe der Aussichtsberge Rigi und Pilatus und
wird deshalb von vielen Vergnügungsreisenden aufgesucht. ■— Durch Landwirtschaft,
Industrie, Handel und Fremdenverkehr sind die Schweizer der Hochebene wohlhabend
Nenne: die Grenzländer, die wichtigsten Gebirgszüge, die Klpen-
flüsse, die Leen derhochebene, die Hauptstadt, die übrigen Städte.