Full text: Allgemeine Erdkunde, Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie, Himmelskunde (Bd. 3 = Oberstufe, Kl. I)

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lohnende Beschäftigung, er ist zugleich die Grundlage für unsere hochentwickelte 
Industrie. Die Industrie verarbeitet nicht nur die Bodenschätze unseres 
Vaterlandes, sondern sie führt aus andern Ländern Erze und Rohstoffe aller 
Art, besonders Wolle, Baumwolle und Flachs zur weitern Verarbeitung ein. 
Die Zahl der in der Industrie tätigen Menschen überwiegt die in der Land^ 
Wirtschaft beschäftigten und nimmt von Jahr zu Jahr zu. In der Maschinen- 
indnstrie, der Herstellung von elektrischen Belenchtnngs- und Betriebsanlagen, 
sowie in der chemischen Industrie marschiert Deutschland an der Spitze aller 
Staaten. Tonangebend ist es auch in der Herstellung von Krawatten. 
Die wichtigsten Kohlen- und Eisenindnstriebezirke sind: 
1. der rheinisch-westfälifche Jndnstriebezirk (S. 69). 
2. „ Aachener „ (S. 163). 
3. „ sächsische „ (S. 83). 
4. „ oberschlesische „ (S. 96). 
5. „ Saarbezirk. „ (S. 61). 
Nach der Metallindustrie hat die Textilindustrie die größte Bedeutung. 
Kottbus, Luckenwalde, Görlitz, Gera, Barmen und Aachen sind Hauptpunkte 
der Wollindustrie. Unsere deutsche Baumwollindustrie nimmt mit 10 Mit- 
lionen Spindeln die 3. Stelle ein. (Großbritannien 53 Millionen, Vereinigte 
Staaten 28 Millionen; Erde 134 Millionen.) Die Mittelpunkte der Baum- 
Wollindustrie sind Mülhausen im Elsaß, Plauen und Chemnitz, Elberfeld, 
Barmen, Gummersbach, München-Gladbach, das westliche Münsterland, Reut- 
liugeu und Augsburg. Die Hauptsitze der deutschen Seidenindustrie sind Krefeld, 
Gladbach, Elberfeld-Bannen, Berlin, Dresden, Chemnitz und Mühlhausen. 
Mittelpunkte der Leiueuiudustrie, die ihre. Rohstoffe jetzt vorwiegend aus dem 
Ausland erhält, sind Bielefeld, Herford, Zittan, Reichenbach und Laudshut. 
Neben deu genannten Industriezweigen hat Deutschland uoch bedeutende 
chemische (Höchst, Berlin, Leipzig bis Magdeburg, Frankfurt, Elberfeld), 
Möbel-, Kurzwaren-, Glas-, Spielwaren-, Tabak- nnd Zigarrenindustrie, 
vorzügliche Brauereien und Brennereien und Zuckerfabriken. Seit die Maschine 
in den meisten Gewerben den Handbetrieb verdrängt hat, ist das Großgewerbe 
fast überall zur Herrschaft gelangt. In der Eifenindnstrie sind Betriebe mit 
6—8000 Arbeitern nicht selten. Das Zusammendrängen der Industrie wird 
begünstigt durch die große Zahl der Verkehrsmittel. In einzelnen Industrie- 
zweigen (Spiel- und Kurzwaren, Wäsche, Zigarren) hat sich die Hansindustrie 
noch erhalteu. 
2. Der fandet 
Die stetig wachsende Bevölkerung nötigt Deutschland, zur Ernährung 
seiner Bevölkerung Brotgetreide, Fleisch, Eier und andere Nahrungs- und Ge¬ 
nußmittel einzuführen. Um der dichten Bevölkerung die nötige Arbeitsgelegen¬
	        
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