fullscreen: Hundert Erzählungen aus der bayerischen Geschichte

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Erben Wilhelm, an Gott festzuhalten, und verschied im 
Jahre 1579. 
50, Wilhelm V., der fromme. 
Wilhelm V., der Fromme (1579 —1598), zeigte seinen 
Kunstsinn besonders dadurch, daß er die Michaels-Hofkirche 
in München erbaute. Er that seinem Volke Gutes, wo und 
wie er nur konnte. Es wurden von ihm viele Anstalten 
für Hilfsbedürftige gegründet. Um ganz den Werken der 
Wohlthätigkeit leben zu können, übergab er im Jahre 1598 
die Regierung seinem Sohne Maximilian und zog sich in eine 
fast klösterliche Abgeschiedenheit zurück. Auf seinem Tische 
schimmerte weder Gold noch Silber. Er speiste nur aus irdenen 
Geschirren. Öfter wurde Bettlern der Ehrenplatz bei den 
Mahlzeiten eingeräumt. Täglich wurden 12 Dürftige ge¬ 
speist, die der Herzog selbst bediente. 72 Männer und eben 
so viele Frauen, nach der Zahl der Jünger des Herrn, wurden 
jährlich gekleidet. In Krankenhäusern und in den Wohnungen 
der Armut pflegte der Herzog oft die ekelhaftesten Kranken, 
sprach ihnen Trost ein und betete ihnen vor. Ihren Leichen¬ 
begängnissen wohnte er demutsvoll in eigener Person bei. 
Oft besuchte er das von ihm gestiftete Waisenhaus und 
spendete väterlich den Verlassenen Wohlthaten. Außerdem 
verbrachte er seine Tage in Gebeten und Bußübuugeu. Die 
Geschichte nemtt ihn Wilhelm den Frommen. 
5J(. Die Rheinpfalz vom bis zum Jahrhundert. 
Nach dem Hausvertrage von Pavia erhielt die ältere 
Wittelsbacher Linie die Rheinpsalz und den größten Teil 
der Oberpfalz. Die hervorragendsten Fürsten, welche dieser 
Linie im 14. bis 16. Jahrhundert angehörten, waren 
Ruprecht der Rote (1353—1390), Ruprecht der Milde 
(1398—1410), Friedrich der Siegreiche (1449—1476) und 
Otto Heinrich (1556—1559). Ruprecht der Rote war ein
	        
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