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Mitteleuropa,
trennt der Jura den Stamm der Franken von den Schwaben und Bayern.
Doch stellen das Wörnitz- und Altmühltal, dann die Senke des Lndwigs-Donan-
Main-Kanals bequeme Verbindungen zwischen Süd- und Nordbayern her.
Eigentümlich sind dem Jura und zwar infolge seines durchlässigen Kalk-
bodens die trockenen Höhen mit Flußschwinden und Hungerbächen, steinigen Feldern
und armen Dörfern; aber er hat wasserreiche, wiesengrüne und wohlbesiedelte Täler,
Tropfsteinhöhlen, besonders in der sog. Fränkischen Schweiz zwischen Main und
Pegnitz, merkwürdige Versteinerungen (Rieseneidechsen [Saurier] und Flugeidechsen),
malerische Felsentürme und Felsenwände mit Burgruinen.
Einzelne Teile des Jura siud übrigeus infolge eines tonigen Bodens sehr
fruchtbar, z. B. die Ulmer Alb, die als Kornkammer Schwabens gilt. Der
einzige größere Ort der Älb ist die Festung Ulm, 51000 E., an der Vereint-
gnng wichtiger Verkehrslinien, daher eine reiche Handelsstadt („Ulmer Geld").
Das herrliche gotische Münster hat,den höchsten Turm in Deutschland (161 m).
Gleich berühmt durch die Ergiebigkeit seines Bodens ist ferner das Ries bei
Nördlingen, ein vulkanisches Einbruchsbecken.
Wirtschaftliche Bedeutung hat der Jura ferner durch seine Eisenlager bei
Aalen, Amberg und Regensburg (Maximilianshütte), dann durch die Lithographie-
schiefer und Kalkplatten von Solnhofen.
Die Bevölkerung des Schwäbischen Jura hat die Wasserkräfte des Gebirges
der Industrie dienstbar gemacht; daher entwickelte sich am Jnrarande eine Reihe
blüheuder Jndnstrieorte, so Reutlingen mit Lederfabrikation, Webereien und
Färbereien, Göppingen mit Metallwarenerzengnng, Maschinenfabriken und
Webereien, Geislingen mit seinen Christoflewaren, Eßlingen mit Maschinen-
sabriken, Aalen mit Eisenbergban.
Denkwürdige Schlösser und Ruinen tragen die Kegelberge am Nord-
rande der Alb: der Hohenzollern (850 m) bei Hechingen und der Hohenstaufen
(680 m) bei Gemünd.
Dem Schwäbischen Jura gehört auch das preußische Fürstentum Hohenzollern
an, dessen Hauptstadt Sigmaringen an der Donan ist.
Das ungemein versteinerungsreiche Gebirge ist der Niederschlag des einstigen
Jurameeres.
Oberfranken. Zwischen Jura und Frankenwald zieht das schöne, tief ein-
gesenkte Obermaintal hin (Bamberg 240 m), das Getreide- und Obftban in
reichem Maße pflegt und in dem Stadt an Stadt sich reiht. (Welche?) Namentlich
genießt Bambergs Gemüseban weiten Ruhm. Ähnliche Natnr zeigt das nntere
Regnitztal zwischen Forchheim nnd Bamberg.
Profil durch Overfranken von W. nach O,
M. b. Länge 1 : 1500 000. — M> d, Höhe 1 : 150000.