Full text: Die außereuropäischen Erdteile (Teil 4)

Südafrika, 41 
Stämmen, z. B. den Hovas, gebildet; sie sind das herrschende Volk. — Die 
Hauptstadt ist Tananariwo ji) im inneren Berglande, 50000 Einw. — Die 
Insel ist französische Kolonie. 
Die Komoren zwischen dem nördlichen Ende von Madagaskar und dem 
Festlande; die Inseln stehen teils unter französischem Schutz teils sind sie 
französisches Kolonialgebiet. — Die Maskarenen östlich von Madagaskar; 
darunter die beiden durch ihren Anbau von Zuckerrohr berühmten Inseln 
Reuuiou (reimton0) und Mauritius; ersteres ist französisch, letzteres eng- 
lisch. — Die Gruppen der Amiranten und Seychellen (ßeschelleu) nördlich von 
Madagaskar, beide englisch; ebenso Socotra (sokötra), eine Felseninsel vor der 
Ostspitze Afrikas. 
Allgemeiner Überblick. 
Lage. Mit der Festlandsmasse von Europa-Asicu besitzt Afrika nur in 
der schmalen Landenge von Suez unmittelbaren Znsammenhang; aber an der 
Straße von Gibraltar, bei Sizilien, dann in der ganzen Länge des Roteu 
Meeres bis zur Straße von Bab-el-Maudeb ist die Trennung von den beiden 
Erdteilen nur schmal und von jugendlichem Alter. Pflanzen- und Tierwelt 
sowie der Mensch und seine Kultur bekunden daher im Norden und Nordosten 
eine nahe Beziehung zu den Nachbarerdteilen. 
Gestalt und Gliederung. In seiner Gestalt hat Afrika Ähnlichkeit mit 
den beiden anderen südlichen Festländern, mit Südamerika und Australien. Die 
Nordhälfte bildet ein plumpes, ungegliedertes Viereck, die Südhälfte ist dreieckig 
zugespitzt. Von den beiden Syrten an der Nordküste und dem Horn der Somal- 
Halbinsel abgesehen, fehlt fast jede charakteristische Gliederung der Küsten; 
namentlich entbehrt der Erdteil der für die Entwicklung der Seeschiffahrt so 
überaus wichtigen Küsteninseln nahezu gäuzlich. Afrika ist ein Stamm ohne 
Zweige, ein Rumpf ohne Glieder. Es hat den allereiuförmigsteu Küstensaum, 
die allerdürftigste Juselbilduug und auch die unzugänglichsten Küsten. Die Wüste 
erstreckt sich bis ans Meer und erzeugt gefährliche Sandbänke; an verschiedenen 
Stellen erschwert starke Brandung das Landen; die Zahl der guten Häsen ist 
äußerst gering. All diese Umstände erklären es, daß der Neger kein Seefahrer 
geworden ist. Nur an der Küste des Mittelmeeres erwuchs in inniger Berührung 
mit europäischer Gesittung ein seefahrendes Volk, allerdings eines der größten des 
Altertums, das der Karthager. 
Bodengestalt. Einförmigkeit kennzeichnet auch den Obersiächeubau Afrikas. 
Der Erdteil besteht vorherrschend aus Hochland und die weitaus überwiegende 
Form des Hochlandes ist das Plateau. An den Küsten erstreckt sich fast allent- 
halben nur ein verhältnismäßig schmaler Tieflandstreisen. So erweist sich Afrika 
infolge seiner Bodengestaltnng gleichfalls nur wenig zugänglich, da man sogleich 
von der Küste aus zu beträchtlicher Höhe emporzusteigen hat. Dazu kommt, daß 
die Hochflächen teils Steppen- teils Wüstencharakter an sich tragen. Ganz be- 
sonders bedeutungsvoll für die Gesittungsgeschichte Afrikas wurde der Wüsten- 
gürtet, der sich vom Atlantischen Ozean quer durch den Norden des Erdteils bis 
zum Noten Meer erstreckt. Während nämlich der nördliche Saum des Weltteils 
für alle Segnungen der mittelmeerischen Kultur empfänglich war, blieb die
	        
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