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Europa.
4. Das Königreich Serbien liefert gute Weiue und große Mengen von Zwetschgen-
noch bedeutsamer aber ist feilte Schweinemast, die durch deu Reichtum an Eicheu-
wälderu sehr begünstigt wird. Die Hauptstadt Belgrad, 80000 E., an der Donau
gelegen, steht mit den Heldentaten des Prinzen Eugen von Savoyen in enger Ber-
bindnng. f
5. Bosnien und Herzegowina sind nunmehr der Österreichisch-Ungarischen
Monarchie einverleibt und in erfreulichem Aufschwung begriffen. Hanptorte Sarajewo
und Mostar. /
6. Das Küstenland Dalmatien mit dem Hauptorte Zara, zu Österreich gehörig.
7. Das Fürstentum Montenegro, du armes, schwer zugängliches Felsenland,
aber politisch in der Geschichte der Balkanhalbinsel nicht ohne Bedeutung. (
8. Das Königreich Griechenland treibt vorzüglich Wein- und Ollvenknltur.
Die wertvollsten Erzenguisse der erstehen sind Korinthen uud Rosinen, welche nebst dem
Weine die Hanptansfnhr bilden. Die landwirtschaftliche Produktion leidet jedoch unter
dem vielfach karstartigeu Boden und der großen Waldarmut. Immerhin hat sich die
wirtschaftliche Lage des Landes in der jüngsten Zeit gehoben/ Auch die Eisenbahn-
linien haben sich gemehrt und der Kanal von Korinth kommt besonders der Schiffahrt
und dem Handel zugute. Neueftens wird Griechenland wegen seiner bedeutsamen Denk-
mäler aus der Zeit des klassischen Altertums immer mehr aufgesucht uud hiermit hängt
vor allem der Aufschwung Athens zusammen, das jetzt schon wieder über 170000
erreicht hat. Die Akropolis mit ihren ehrwürdigen Banresten (Propyläen und Parthenon)
ist vor allem^Hie Stätte, an die sich das Interesse aller Freunde altklassischer Bildung
knüpft. Vou Athen führt eine Bahn nach der Hafenstadt Piräns. In dein davor-
liegenden Golfe von Ägina erhebt sich die Felseninsel Salamis. Zur iouischeu
Inselgruppe gehört die Heimatsinsel des Odyssens, Jthaka.
Arankreich.
536 000 qkm, 39 Mill. E., aus 1 qkm 74.
Vorteil seiner Meereslage. Frankreich ist von der Natur iu hohem Grade be-
günstigt. Als eiuer seiner Hauptvorzüge gilt seine halbinselartige Lage zwischen Mittel-
meer und Atlantischem Ozean, diesen für die Knltnrentwickluug Europas wichtigsten
Meeren. Das Mittelmeer weist Frankreich auf Afrika uud die Levante hin, der Atlantische
Ozean auf die Neue Welt, der Kanal auf England und die Gestadeländer der.Mord-
see. Dazu bestehen zwischen den Gebieten der mittelmeerischen und atlantischen Ab-
dachung natürliche uud künWHe Verkehrswege: östlich des französischen Mittel-
gebirges das Tal der Rhone und Saöne mit anschließenden Kanälen, westlich davon
die vom Canal dn Midi benutzte Lücke zwischen Py/enäen und Cevennen.
Vorzüge und Mängel seiner Küstenbildung. Gegen die belgische Grenze hin
beginnt eine stäche, hafenarme Dünenküste und die wenig gebuchtete Steilküste der
Normandie ist überdies noch gefährlich durch Klippen und starke Brandung. Im