Sechste Abth. Kurzer Abriß der allgcm. Weltgesch. 137
ehrer Gottes nicht, wenn er den gestirnten Himmel be¬
trachtet. Auch dieser verkündigt Gottes Herrlichkeit
und Grösse. Der nachdenkende Mensch findet in dem
unermesslichen Sternenheer nicht blos glänzende Punk¬
te; erahnet auf ihnen, die zum Theil viel grösser sind,
als unsere Erde, Wesen, die ebenfalls ihres Schöpfers
Lob verkündigen; er hofft einst nach diesem kurzen
Lebenstraum in andern Welten einen neuen Schauplatz
zu finden, wo er, nach treuerfüllter Pflicht auf der Erde,
in Verbindung mit hohem Wesen, den Alles beleben¬
den ewigen Geist besser erkennen, würdiger verehren
und das Dunkele im Licht erkennen werde.
Sechste Abtheilung.
Kurzer Abriß der allgeuteineit Welt¬
geschichte.
§. 1. Einleitung.
176 Die Geschichte erzählt nach möglichst glaubwürdigen
Zeugnissen das unter den Menschen Geschehene; dock nur das
Wichtigste von dem Ursprünge, der Vermehrung, Verbreitung,
Vertheilung unsers Geschlechts in viele größere oder kleinere,
kürzer oder länger bestehende Völkerschaften mit ihren Einrich¬
tungen, Sitten, Gesetzen und ihren Schicksalen; von merkwür¬
digen und folgenreichen Ereignissen; von Erfindungen und Ent¬
deckungen. Jedes Land und Volk, jede Kunst und Wissen¬
schaft, selbst viele Städte und Dörfer in ihren Chroniken haben
ihre Geschichte. Von den verschiedenen Arten der Gottesver¬
ehrung sprechen die Religionsgeschichten. Biographien schildern
die handelnden Personen. Ueber den Schauplatz, wo Etwas
geschehen ist, lehrt die Geographie; wann es geschah, die
Chronologie oder Zeitrechnung. — Es muß jedem Nachdenken¬
den daran gelegen sein, wenigstens Etwas davon zu wissen,
wie war einst der Zustand der Erde, der Länder und ihrer
Bewohner und damit zu vergleichen, wie ist ersetzt? Wo¬
durch ist er dahin gelangt? Doch das bloße Wissen der Namen,
Jahreszahlen und Ereignisse ist nicht Endzweck, sondern Das,
was der große Apostel 1 Kor. 10, 11. und Röm. 15, 4.