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gebirge eine Land sch.olle, die stehen geblieben ist, während benachbarte Schollen 
abgesunken sind, und als Kammgebirge eine Bergreihe, die durch Faltung ent¬ 
standen ist. 
Wenn von mehreren Seiten Täler in das Gebirge eingreifen, entsteht eine 
Scharte, die man als Joch oder Paß bezeichnet, wenn man den Kamm dort über¬ 
schreiten kann. Gelingt es einem Wasserlauf, einen Bergzug ganz zu durchbrechen, 
so spricht man von einem Durchbruchstal oder Quertal, im Gegensatze zu den 
breiteren und gewöhnlich älteren Längstälern, die einen Bergzug nach seiner Längs¬ 
richtung begleiten. Einen ganz schmalen Durchbruch eines Baches zwischen hohen 
Felswänden bezeichnet man als eine Klamm oder Klause. 
Vom Fuße des Gebirges zu den Gipfeln steigt das Gelände nicht gleichmäßig 
an; der Böschungswinkel wird gewöhnlich überschätzt; schon eine Steigung von 
30° ist schwer gangbar; Gehänge von mehr als 60° sind selten. 
Versuche mit dem Sturmlaufbrett Winkel von 30°, 45°, 600 herzustellen und das Brett 
zu ersteigen ! 
Miß die Böschung von Straßen und Dämmen! 
Um die Höhe eines Berges zu messen, kann man das Barometer benutzen, 
oder man verwendet den Winkel, unter dem der Gipfel erscheint, zur Berechnung. 
Da das Wasser in großen Höhen bei einer niedrigeren Temperatur als 100° 
kocht, kann man auch aus dem Siedepunkte des Wassers die Bergeshöhe berechnen. 
13. Tiefland. 
Für den Menschen haben die Gebirge, weil sie dem Verkehr hinderlich und 
wegen ihrer Kälte pflanzenarm sind, weniger Wert als das Tiefland. Hier benutzt 
der Mensch den Boden für den Land- und Gartenbau und für gewerbliche Tätigkeit. 
Für die Bebauung des Bodens kommt seine Erwärmbarkeit, sein Verhalten 
gegenüber dem Wasser und seine Zusammensetzung in Betracht. 
Die Unterschiede gegenüber der Wärme sind gering und hängen meist von 
dem Feuchtigkeitsgehalte und der Farbe ab, aber beispielsweise erwärmt sich 
Schiefer, Basalt und mancher Sandstein viel mehr als andere Gesteine und man 
legt aus diesem Grunde Dachschiefer in die Weinberge. 
Ob der Boden viel oder wenig Feuchtigkeit aufnimmt, ob er Wasser durchläßt 
oder nicht, ist von großer Bedeutung, denn die Pflanzen verhalten sich der Be¬ 
wässerung gegenüber sehr verschieden, verlangen teilweise einen sehr feuchten 
Standort und teilweise einen fast ganz trockenen Boden. Sind doch schon die Gras¬ 
arten verschieden, je nachdem sie auf einem trockenen oder feuchten Acker, auf 
einer süßen oder sauren Wiese, im Bruch, Sumpf oder Moor oder auf der Geest und 
in der Heide wachsen. 
Die Zusammensetzung des Bodens ist für die Kultur des Landes sehr wichtig. 
Ob die Bestandteile feiner oder gröber sind, kommt für den Frost in Betracht, 
der die Ackerkrume lockert. Zwischen dem trockenen, losen, leichten und leicht 
erwärmbaren Sand, der nur wenigen Pflanzen Nahrung zu bieten vermag, und 
dem fetten, nassen, deshalb kalten und schwierig zu bearbeitenden Ton steht der 
aus beiden gemischte Lehm, der magerer als der Ton und fruchtbarer als der Sand 
ist, in der Mitte. 
Wesentlich ist ferner der Kalkgehalt, der dem lehmigen Mergel seinenWert 
verleiht, und das Vorhandensein von verwesenden Stoffen, auf dem die Frucht¬
	        
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