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Mittelmeergebiet mit Yorderasien hat Sommerdürre und Winterregen; 2. das 
westliche und nördliche Tiefland hat Sommerregen; 3. Ostsibirien und Ostasien 
bis zum Wendekreise hat kalte trockene Winter und warmtrockene Sommer, 
4. Zentralasien und Nordarabien ist regenarm; 5. Südasien und Südarabien hat 
tropisches Klima. 
8. Erzeugnisse. Die Pflanzenwelt Asiens zeigt im S. die tropische Mannig¬ 
faltigkeit und Reichhaltigkeit, in Vorderindien viel Ähnlichkeit mit Afrika und 
besonders Reichtum an Palmen. (Fig. 1.) In Innerasien müssen sich die Pflanzen 
der Trockenheit anpassen und ziehen sich einen großen Teil des Jahres in den 
Erdboden zurück, weshalb dort viele Gräser und Zwiebelgewächse vorkommen. 
Im N. reicht der Wald in geschützten Tälern weit nach Sibirien hinein, doch 
ist der äußerste N. von der Eissteppe der Tundra bedeckt. In den Gebirgen des 
5. geht die Baumgrenze hoch hinauf, im Himalaja bis zu 5000 m. Sehr reich 
ist Asien an Nutzpflanzen. 
Auch an Tieren aller Art ist Asien reich. Ein Austausch scheint mit Amerika 
stattgefunden zu haben, von wo Spitz- und Springmäuse und Beuteltiere kamen, 
während Bären, Antilopen, Wasserratten und Maulwürfe dorthin übersiedelten. 
Von Australien ist Asien seit langer Zeit abgeschnürt. Südasien birgt in seinen 
tropischen Urwäldern viele Vögel, Kletter- und Flattertiere, und einige Gegenden 
haben dieselben Halbaffen wie Madagaskar. Unter den Nutztieren ist der auf den 
höchsten Höhen noch vorkommende Yak und der indische Elefant bemerkenswert. 
Südostasien züchtet seit alters den Seidenspinner;- Die Küsten sind reich an 
Perlmuscheln. 
9. Einwohner. Die Bevölkerung von Asien ist ungemein groß, denn in 
einigen Gebieten, wie in China und in Indien, haben der fruchtbare Boden und 
die alte Kultur eine starke Verdichtung der Menschen hervorgerufen; die Hälfte 
der ganzen Menschheit wohnt in Asien, und zwar hauptsächlich in den Rand¬ 
ländern des S. und 0. 
a) Der größere Teil gehört der mongolischen Rasse an, die sich durch vor¬ 
springende Backenknochen, schrägliegende Augen, straffes Haar und gelblich¬ 
graue Gesichtsfarbe, durch körperliche Zähigkeit, meist auch durch Genügsamkeit 
und Fleiß, in ihren edleren Vertretern durch hohe geistige Regsamkeit und schnelle 
Auffassung auszeichnen. Sie sind in den Randgebieten seit uralten Zeiten seßhaft, 
aber im trockenen Innern führen sie ein Nomadenleben und brechen von dort 
gelegentlich in die östlichen, ja sogar in die europäischen Kulturländer als 
wilder Völkersturm ein. 
Im W. und S. bis zum Golf von Bengalen wohnen Angehörige der kaukasischen 
oder arischen Rasse, deren einen Zweig man als Indogermanen bezeichnet, weil sie 
von Indien bis zum westlichen Germanien reichen. Zu ihnen gehören ebenfalls alte 
Kulturvölker wie die Hindu in Vorderindien, die Iranier in Persien und die Semiten 
in Arabien und Syrien; von letzteren sind einige bis heute Nomaden geblieben. 
Die Bevölkerung der Sundainseln, die malaiische Rasse, ist hoch und 
schlank gebaut, hat krauses Haar und zeichnet sich namentlich durch ihre Ver¬ 
trautheit mit dem Meere aus. 
Von jeher sind die Völker aus Asien, wo wahrscheinlich die Wiege der ganzen 
Menschheit stand, nach W. hinübergeflutet. Nach Afrika brachen die sogenannten 
Hyksos oder Hirtenkönige ein, die zu Josefs Zeiten Ägypten beherrschten, später
	        
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