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einigen und Europa wird an dieser Stelle für den Seeweg nach Ostasien eine
neue Verbindung erhalten.
2. Boden. Der Boden ist bis auf die mittleren Höhen des Gebirges hinauf
sehr fruchtbar und für die Anlage von Tabak- und Kaffeepflanzungen sehr
geeignet. Wenn trotzdem Mittelamerika noch nicht Größeres auf dem Welt¬
markte geleistet hat, so liegt es hauptsächlich daran, daß fortwährende politische
Unruhen die Erwerbsverhältnisse nicht zur Sicherheit gelangen lassen.
3. Bevölkerung und staatliche Gliederung. Die Bevölkerung besteht größten¬
teils aus Indianern und Mestizen; Europäer haben den Versuch zur Ansiedlung
wegen der staatlichen Unsicherheit öfter wieder aufgeben müssen.
Staatlich ist Mittelam erika in m ehrere kleinere Republiken und die britische
Kolonie Honduras (û) geteilt, die hauptsächlich Mahagoni- und Kampescheholz
liefert. Die Erzeugnisse bestehen vornehmlich in Kaffee, Holz, Kautschuk und
Edelmetallen. Von Panama führt eine Eisenbahn nach dem Hafen Kolon (zu
Ehren von Kolumbus so genannt) am Karibischen Meere.
III. Westindien.
1. Gliederung. Die zwischen Nord- und Südamerika gelegenen Insel¬
gruppen der Großen und Kleinen Antillen (antiljen) sowie der Bahamainseln
(bahamâ) faßt man mit dem Namen Westindien zusammen.
Die Antillen sind Felseninseln, zum größten Teile vulkanisch, während die
Bahamainseln flache, aus Koral¬
lenkalk bestehende Eilande sind.
2. Klima. Das Klima ist
durchweg tropisch und hat
zwei Regenzeiten, die den Inseln
reichliche Feuchtigkeit zuführen.
Infolgedessen wachsen dort die
tropischen Pflanzen in großer Üp¬
pigkeit und, da auch der Boden
größtenteils fruchtbar ist, gedei¬
hen die tropischen Kulturge¬
wächse, namentlich Kaffee, Ta¬
bak und Zuckerrohr, in großer
Menge. Daneben werden viele
Nutz- und Farbhölzer gewonnen.
Der Aufenthalt ist wegen
des sehr häufig auftretenden
gelben Fiebers sehr ungesund.
3. Bewohner und staat¬
liche Gliederung. Die Inseln
werden größtenteils von Farbigen
bewohnt, und zwar in erster
Linie von Negern, die früher als
Sklaven in den Plantagen
arbeiteten, sowie von deren
Nachkommen und Mischlingen.
Fig. 28. Die Spitze des Mont Pelé mit der aus dem
Krater emporgepreßten Lavasäule.
(Nach einer Photographie.)