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Der Hauptort ist Lome; es ist modern gebaut und hat eine lange Lande¬ 
brücke. Von hier führt eine Eisenbahn nach Anecho(ó), die später nach der auf 
der Höhe befindlichen Gesundheitstation fortgeführt werden soll. 
5. Verkehr. Den Verkehr zwischen Hamburg und Lome vermittelt die 
Wörmannlinie in drei Wochen. Die Ausfuhr besteht größtenteils in Palmkern, 
Kautschuk, Elfenbein, Erdnüssen und Baumwolle, die Einfuhr in Geweben, 
Tabak und Schnaps. 
Die kleine, aber dicht bevölkerte Kolonie ist zwar reich an Erzeugnissen, 
hat aber eine ungünstige Verkehrslage und eine zu schlechte Küste, als daß sie 
jemals zu höherer Bedeutung kommen könnte. 
III. Kamerun (û). 
1. Lage, Grenzen, Größe. Im innersten Winkel der Biafrabai (biá) gründete 
im Jahre 1860 das Hamburger Haus Wörmann Faktoreien. 1884 hißte hier 
der berühmte Reisende Nachtigal die deutsche Flagge. 
Die Kolonie hat eine Küstenlinie von etwa 300 km und wird von Englisch 
Nigeria (ê) und dem französischen Kongogebiete begrenzt. Sie reicht bis zum 
Tsadsee und hat eine Fläche, die der des Deutschen Reiches nahekommt. 
2. Landschaftsbild. Ejne sumpfige Schwemmlandküste zieht sich weit 
in das Land. Aus ihr erhebt sich der aus Basalt bestehende Kamerunberg (û), 
der im Götterberge bis zu 4000 m ansteigt. 
Die Flüsse sind teilweise schiffbar, bilden aber Stromschnellen oder große 
Wasserfälle. Für die Schiffbarkeit kommt besonders der zum Niger führende 
Benue (bênuë) in Betracht. 
3. Klima und Erzeugnisse. - An der Küste beträgt die durchschnittliche 
Wärme bis 25°, sie wird aber durch eine Seebrise gemildert. Das Gebirgsland 
hat eine etwas geringere Durchschnittswärme. Die Niederschläge sind beträcht¬ 
lich; infolgedessen ist der Wald sehr üppig. Er besteht insbesondere aus Bananen, 
öl- und Kokospalmen sowie Seidenwollbäumen. Da die Kolonie sich durch 
mehrere Höhenstufen erstreckt, können die meisten Kolonialgewächse angebaut 
werden, namentlich Kakao, Kaffee, Tabak, Kautschuk und Vanille. 
4. Bewohner. Die Bewohnerzahl beträgt etwa 3V2 Millionen und das 
Küstenland ist sehr dicht besiedelt. Im S. an der Küste und in den Urwäldern 
leben Bantuneger (á), auf der Steppe Sudanneger (â) und im Hinterlande 
hamitische, muhamedanische Fulbe. 
Der Küstenstamm der Duala (ál) ist kräftig, halb europäisiert, beschäftigt 
sich namentlich mit Handel, ist aber auch geschickt im Schiffbau und hat eine 
eigentümliche Trommelsprache entwickelt. 
Der Ackerbau wird durch Weiber und Sklaven betrieben. Neben den Häupt¬ 
lingen haben die Fetischpriester eine große Gewalt. Beliebt sind bei ilmen wie 
bei anderen Negern lange Palaver, d. s. mündliche Verhandlungen. 
Uberall begegnet man den Haussa (ú) als Händlern und den von Ober- 
guinea stammenden Krunegern als Küstenarbeitern. 
Bisher ist nur das Küstengebiet erschlossen. Die Ausfuhr erstreckt sich 
hauptsächlich auf die Erzeugnisse der Kokospalme, Kautschuk, Kakao und 
Elfenbein, die Einfuhr auf Gewebe, Alkohol und Waffen. Der Mittelpunkt der 
Pflanzungen ist Viktoria; es hat einen Versuchsgarten, um festzustellen, welche
	        
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