Object: Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart (Teil 3)

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die Hände gewissenloser Wirte zu fallen, bewahrt. Die Hausväter 
bemühen sich außerdem, den von der Fahrt Heimkehrenden einen 
Teil der Löhnung abzunehmen und an die Angehörigen in der 
Heimat zu schicken. Diese Seemannsheime haben in neuester Zeit 
viel Zuspruch erfahren. 
Ebenso wie der Seeleute nimmt sich die Innere Mission der 
Fluß schiff er an. In Berlin, das jährlich 40 000 Kähne durch¬ 
fahren, ist in einem Kanaldampfer eine schwimmende Kirche mit 
Schifferheim eingerichtet. Darin werden Gottesdienste, Taufen, 
Trauungen, Konfirmationen, Abendmahlsfeiern gehalten. Außer¬ 
dem besuchen zwei Diakonen die Schiffer auf ihren Kähnen und 
suchen ihnen mit Rat und Tat zu dienen. Im schwimmenden 
Schifferheim finden die Leute eine Bibliothek und ein Lesezimmer. 
Zur Verteilung gelangt ein Blatt, „Die gute Fahrt"; auch wird 
alljährlich der „Deutsche Schifferkalender" herausgegeben. 
Ferner sind zu erwähnen die Kellner- und Auswan- 
d e r e r m i s s i o n sowie die geistliche Versorgung der Eisenbahn- 
nnd K a n a l a r b e i t e r, die sich zuweilen in großen Mengen lange 
fern von ihrer Heimat aufhalten. Für die Jugend sorgt die 
Innere Mission durch Einrichtung von Krippen, Kleinkinderbewahr¬ 
anstalten und Kinderhorten. Sodann gehören zu ihrem Wirkungs¬ 
kreis die Jünglings- und Jungfrauenvereine, Mägdeheime und 
sonstige Stätten, wo Alleinstehende einen Zufluchtsort finden. 
Denken wir weiter an die Kranken- und Armenpflege, an die mit 
allen Errungenschaften der Hygiene ausgestatteten Kranken- und 
Siechenanstalten, Krüppelheime n. dergl., so sehen wir, welche 
Fürsorge gerade auch den Bedürftigsten und Elenden zuteil wird. 
„Eine ungeheure wunderbare Arbeit ist in der Stille ge¬ 
schehen. Ein goldenes Netz heiliger Liebe überzieht heute ganz 
Deutschland. Jederlei Not und Versuchung sucht man abzuhelfen. 
Es bleibt freilich noch viel zu tun. Die neue Lage mit ihren be¬ 
sonderen Gefahren und Bedürfnissen erweckt neue Aufgaben. Wichtig 
ist es, sich bewußt zu bleiben, ein wie reiches Erbe die Kirche des 
neuen Jahrhunderts auf diesem Gebiet überkommt. Aber es ist 
ein Erbe der Arbeit, eine Gabe, die ungezählte Aufgaben in sich 
schließt. Wohl dem Zeitalter, dem solche Gaben — es sind die 
wertvollsten, die die Geschichte verleiht — wurden!" (Seeberg.)
	        
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