Full text: Mitteleuropa (H. 1 = Mittelstufe)

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Dünen. Friesische Inseln. 
ihn der lvind und führt ihn fort, weht er landeinwärts, so bilden sich Zandhügel, 
die man Dünen nennt. „In der Ferne erscheinen die Dünen eher als gezackte Fels- 
reihen, denn als zusammengewehte Sandhaufen. Durchweg sind sie steil nach der 
einen, zum Meer gewendeten Seite, und ebenmäßig sanft abfallend nach der andern, 
der Landseite. Sie bestehen aus Erhöhungen, welche durch mehr oder minder tiefe 
Täler geschieden sind. Im übrigen fehlt es ihnen an Abwechslung und Belebung. Ihr 
Außeres gibt ein treues Bild der Wüste: überall Sand, welcher beim geringsten Luft- 
hauch jn Bewegung gesetzt wird, und fast gänzlicher Mangel an lebenden Wesen. Zu- 
Marschen an der Nordsee. 
weilen erblickt man eine Möve, welche ihre Beute verzehrt — einen Hasen, ein Kanin¬ 
chen oder ein Wiefel. In der Regel sind die einzigen pflanzen Sumpf- oder Schilfgras 
und der Sandhafer (Strandhafer), welcher teils sich selbst pflanzt, teils auch, um dem 
beweglichen Sande halt zu geben, angepflanzt wird. Das Brausen des Meeres und 
der Wellenschlag gegen das Sanduser, welcher mit einem gewissen Takt erfolgt, sind 
die einzigen Laute, die sich hören lassen." 
wo wir heute die Friesischen Inseln sehen, entstand vor langen Zeiten ein 
zusammenhängender Dünenwall, eine Nehrung. Zwischen Festland und Nehrung 
blieb aber ein flacher Strandsee bestehen. In dem ruhigen Wasser dieses Haffs setzte 
sich der Schlamm ab. Dadurch wurde der Meeresboden allmählich so erhöht, daß er 
schließlich über den Wasserspiegel ragte und trocken wurde: es bildete sich Marsch-
	        
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