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seinen Waffen Grenzen setze, seinen Speer in die ÜBoqen. Davon
heißt der Meerbusen dort der Ottensund
Gegen Osten erweiterte Gero das Reich unablässig. Alle
MMchtig m untertoarf ^ und machte sie dem Könige
Während Otto mit den Ungarn zu thun hatte, empörte sich
der treulose Berengar wieder und verfolgte alle, die es mit den
Deutschen gehalten hatten, aufs grausamste. Da zog Otto aber¬
mals mit einem Heere nach Italien, nahm Berengar mit seiner
Gemahlin gefangen und schickte sie nach Deutschland. Er selbst
aber ging Wetter nach Rom und ließ sich hier von dem Papste die
1 1-1 n 1 Q^en' "son nun an verblieb die Kaiserwürde den
deutschen Komgen.
Nachdem Otto sieben und dreißig Jahre regiert hatte, starb er
^ ? (973)' mo auch sein Vater Heinrich gestorben war.
Das Volk aber sprach noch lange Zeit viel zu seinem Lobe in dank¬
barer Erinnerung.
34. Friedrich Rotbart.
JDicjcr Kaiser hat seinen Beinamen Rotbart, auf Italienisch Bar¬
barossa, von leinein rötlichen Bart erhalten, der seitf frisches Gesicht
besonders zierte.
Er suchte Karl dem Großen nachzustreben und das deutsche
Reich vor^ allen Reichen der Welt groß und herrlich zu machen.
Uber große Schwierigkeiten traten seinen Bemühungen entgegen
Das italische Land war seit lange des Gehorsams gegen den
Kaiser entwöhnt. Der Papst, der sich als den Stellvertreter Gottes
betrachtete, verlangte, daß der Kaiser sich seiner Gewalt unterordne.
„Bon wem hat denn der Kaiser das Reich, wenn nicht vom Papste?"
rief em päpstlicher Gesandter ganz trotzig auf einem deutschen Reichs¬
tage. „Bon Gott hat er's und von feinen Vorfahren," antwortete
«««*>« Fürsten und zog sein Schwert, um dem Übermütigen den
Schädel zu spalten. Doch Friedrich hielt ihn von solcher Gewalt¬
that zurück, befahl aber dem Gesandten, sofort das Land zu verlassen.
Sechsmal zog Friedrich mit Heeresmacht über die Alpen, um
das kaiserliche Ansehen gegen die Ansprüche des Papstes zu behaupten
und leine Herrscherrechte in dem aufrührerischen Lande zu wahren.
Allein jo tapfer der Kaiser auch kämpfte, so gelang es ihm doch
nicht, Italien zu bezwingen. Die geistliche Macht des Papsttums
war zu der Zeit gewaltiger als die weltliche Macht des Kaisers.
2. Einen kräftigen Gegner hatte Friedrich auch in Deutschland
zu bekämpfen. Das war Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen
und Baiern. Durch den Besitz zweier Herzogtümer unter allen
»ursten Deutschlands der mächtigste, hatte er seine Herrschaft durch
glückliche Kriege gegen die Wenden noch erweitert, so daß sie von
den ufern der Nord- und Ostsee bis über die Douau in die südlichen