Böhmen.
71
II. Böhmen-Mähren.
Die Böhmisch-Mährische Landschaft hat die Gestalt eines Vierecks. Sie wird von
den Sudeten, dem Erzgebirge, dem Böhmer Walde (mit seinen südöstlichen Ausläufern)
und den Westkarpathen umrahmt. Die Mährische Landhöhe scheidet das Gebiet
in zwei Teile, Böhmen und Mähren.
I. Böhmen stößt im Süden zwar hart an die Donau, dacht sich aber nach Norden
ab und sendet auch seine Gewässer nach dieser Richtung. Moldau und Elbe sammeln
sie in einer großen Rinne, die sich ziemlich genau durch die Mitte des Gebietes er-
streckt. Da das Land einen guten, meist mergeligen Boden besitzt, über den sich die
Braunkohlenbergwerk in Böhmen.
Niederschläge im Laufe des Jahres gleichmäßig verteilen, und da besonders die tief
gelegenen Flußtäler durch ein warmes Klima begünstigt find, ist Böhmen recht srucht-
bar. Die ausgedehnten Obstgärten, die Weizen-, Zuckerrüben- und Hopfenfelder, sowie
die Weinberge gewähren den fleißigen Bewohnern ergiebige Ernten, hierzu kommt
noch, daß das Land reich an Mineralschätzen ist.
Im Egertale fördert man viel Braunkohlen. Sie werden teils in offenen Gruben,
teils in unterirdischen Schächten abgebaut. Bei Kussig (40) an der Elbe werden sie
zum Versand (besonders auch nach Deutschland) auf Schiffe verladen. Km Fuße des
Erzgebirges sprudeln inEeplitz (28), Karlsbad (17) u.a. Grten heilkräftige Quellen
hervor, durch die diese Städte zu weltbekannten Rurorten geworden sind. Da man bei
Karlsbad auch vorzügliche Porzellanerde findet, find dort berühmte Porzellanfabriken
Cckert-lnstItUt
für internationale
Schutbuchforechung
Braunschweig
Schulbuchbibliothefi