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Diese Moränen werden von dem Gletschereise talwärts getragen. Da hier das Eis
schmilzt, bleibt der Schutt liegen. Er häuft sich im Laufe der Zeit zu großen Massen
an. Das trübe Gletscherwasser, das unter dem Eise hervortritt, fließt als Gletscherbach
weiter bergab.
d) Wie bei uns im Vinter oder im Frühlinge oft Schnee von den schrägen
Dächern herunterrutscht und auf die Straße fällt, so gleiten in den Alpen zuweilen
große Schneemassen von den steilen Berghängen ab. In rasender Eile sausen diese
Lawinen in das Tal. Dabei reißen sie Felsblöcke und Erde mit sich fort und er-
zeugen oft einen so gewaltigen Luftzug, daß die stärksten Bäume zerknickt werden.
Wenn die Lawinen in bewohnte Täler niedergehen, richten sie häufig großen Schaden
an. Wiesen, Acker, Häuser und Menschen werden verschüttet. Um die von Lawinen
bedrohten Ortschaften zu schützen, legen die Alpenbewohner auf den Bergabhängen
über den Dörfern Wälder an. Sie sollen die Lawinen aufhalten und dürfen nie ab-
geholzt werden. Weil sie die Gefahr bannen sollen, bezeichnet man sie als Bann-
wälder. Da aber Lawinen und Gletscher die Gegenden von Schnee befreien, in denen
er niemals vollkommen schmelzen würde, bewahren sie das Gebirge und seine Um-
gebung vor zu starker Abkühlung (wieso?).
c) 3m Frühjahre und im herbste tritt in den nördlichen Alpentälern häufig ein
warmer, trockener Wind auf, der Föhn genannt wird. Er bringt die Schneemassen
schnell zum Schmelzen („Schneefresser!") und veranlaßt dann oft große Uber-
schwemmungen. Da er auch die Schindeldächer und die holzwände der Häuser aus-
trocknet, entstehen durch umherfliegende Funken leicht Feuersbrünste, die ganze Ort-
schaften vernichten können.
4. Flüsse und Seen. Die mit Schnee und Eis bedeckten ffcchen Alpenberge find
das „Mutterhaus" vieler Ströme. Kußer den erwähnten Gotthardflüssen entspringen
auf ihnen Po und Etsch, sowie zahlreiche Donaunebenflüsse (nenne sie und gib
an, welchen Meeren die Alpenslüsse zueilen!). Sie sind wasserreich, haben aber, solange
sie im Gebirge fließen, ein starkes Gefälle und führen viel Geröll mit sich. Deshalb
eignen sie sich nicht zur Schiffahrt. Bei ihrem Austritt aus den Alpen durchströmen
die meisten von ihnen herrlich gelegene Seen. Am Nordfuße des Gebirges liegen
der Genfer-, Brienzer- und Thuner-, vierwaldstätter-, Züricher- und
Bodensee, am Südfuße der Lange- (Lago rnaggiore), Tomer- und Gardasee.
Bedeutung der Leen. Sobald die Flüsse in die Leen eintreten, werden sie durch
das Seewasser in ihrem Laufe gehemmt und können die mitgeführten Geröllmassen nicht
weiter fortschaffen. Diese sinken daher zu Boden. Die Seen sind also Läuterungs-
decken der Klpenflüsse.— tDenn auf dem Gebirge der Schnee schmilzt, oder wenn mächtige
Regengüsse niedergehen, führen die Flüsse große Wassermengen in die Leen. Dadurch wird
die Überschwemmungsgefahr für die abwärts gelegenen Länder vermindert. In Zeiten der
Dürre und Trockenheit werden jene Länder aber vom Wassermangel bedroht. Dann geben
die Seen an die Flüsse von ihrem vorrate ab. Sie regeln also den Wasserstand der
tUpenströme.
5. Der Mensch in den Alpen, a) Wege. Die Flußtäler bilden in allen Ge-
birgen die natürlichen Wege. Da die Alpen viele Täler besitzen, sind sie ein sehr