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C h i u a.
i. Cbina (Sina oder Tschina).
Dieses große Land grenzt in N. an die Saudwüste Kobi, die Mon¬
golei u. Tungusien, im £). u. S. an das gelbe u. sinesische Meer, im W.
an das Gebirge von Jumnan. Im N. von China ist, längs dem Nord¬
chinesischen u. Chcmalingebirge, die berühmte, gegen die Einfälle der
Mongolen schon seit 247 Jahren vor Christi Geburt, 120 M. l. erbaute
Mauer über 20 F. h. und 8 F. br. von Backsteinen, über Anhöhen und
Flüsse, alle 200 Schritte durch Thürme gedeckt. Im Innern viele Ber¬
ge, bis 14,600 F. h. (d. Berg Sochondñ im N. ist 12,200 F. h.) auch
Vulkane u. einige Wüsten. Die Baien von Nñnkin u. Cantón, u.
die Landseen, Tong-Ting-Hu, 60M. Poyan, 20 M. im Umfang,
Tayhu, Hontschen u. Kokonnon-See sind die bedeutendsten. — Die
wichtigsten Ströme sind: 1. Ho-ang-ho (der gelbe Fluß), entspringt
in dem westl. Theile von China, nahe beim Kokonnon-See, strömt durch
die sinesische Mauer, u. geht nach einem Laufe von 500 M. in den großen
Ocean. — 2. Pang-the-Kyam (der blaue Fluß), entspringt im Ken-
taisse-Gebirge u. geht nach e. Laufe von 270 M. durch eine 12 M. br.
Münd. in das östl. Weltmeer. — Eine Menge trefflicher Kanäle, wor¬
unter der kaiserliche Kanal, Vun-Liang, 220 M. l. meist aus Quader¬
steinen erbaut, von Cantón bis Peking führt, befördern die Kommunika¬
tion im Innern des Landes, und werden zur Bewässerung der Felder be¬
nutzt. — China ist außerordentlich bevölkert, und man schätzt seine Ein¬
wohnerzahl weit über 100 Mill. Chinesen, Mantschn-Tataren,
indische Lolos und viele Juden, seit der Zerstörung Jerusalems dort an¬
gesiedelt. Ihre Sprache besteht aus einsilbigen Wörtern; und ihre
Schrift ist eine eigene Art von Bilderschrift mit 80,000 besonder»Schrift¬
zeichen. Sie sind sehr fleißig, treiben Ackerkultur, verfertigen seidene
und baumwollene Zeuge, lackirtc Waaren und hatten die Erfindung des
Schießpulvers, der Druckerei u. des Porcellans schon lange vor den Eu¬
ropäern; treiben auch See- u. Karawanenhandel. Sie sind aber von
sehr mißtrauischer Gemüthsart. Sie bekennen sich zu den Religionen
des Confucius, des Laokiun und des Fo. Hauptgesetzbuch ist der Schu-
iking. Auch Muhamedaner, Indier und christliche Missionarien findet
man unter ihnen. Ihre Göttertempel heißen Pagoden, die Beamten
Mandarinen. China hat den trefflichsten Thee, Seide u. Baumwolle,
den Firniß- Wachs - Talg- u. Kampherbaum, den Goldfisch, die schön¬
sten Schmetterlinge, die allerfeinste Porcellan-Erde, und viele andere
Produkte.
Die wichtigsten Städte deS Landes sind folgende:
* Peking, sinesisch Schling-tjen-fl!, im N. 1—.aMill. E. gerade
br. Straßen. Großes prächt. Schloß u. Gärten, viele Paläste, 33 Tempe/
(8 — 9 Stockwerke h.), öffentl. Altäre, 4 christl. Kirchen, 4 Moscheen,
Klöster, Findlinasl). Sternw. Kuhpockenimpfuugsanst. — V. Peking liegt:
Tai-tong-fn, w. Fest, an d. sinesischen Mauer. — Mukden, n. ö.
1,000,000 Ew. von Mantschus bewohnt. Schloß. Oeffentl. Gebäude,
r prächt. Grabmonumente. — Lona-Leang, ö. Haf. und Handel. —
Liren - tscheu - hu, s. w. alte Handelsstadt; warme Q. u. Bäder. — Sin¬
gan-fu, s. w. am Hoeyho, Neben fl. des Hoangho; alte Hauptstadt. —
Raisong-fn, s. am Hoangho. Hauptsvuag. d Juden.