Die österreichische Reichshälfte. Die Ostalpen. 131
3. Einteilung. Die Monarchie zerfällt ihrer natürlichen Ve-
schaffenheit wie den politischen Verhältnissen nach in zwei Reichs-
Hälften von ähnlicher Größe: Das Kaisertum Österreich und Die
Länder der Ungarischen Krone.
Die österreichische Reichshälfte.
300000 qkm. 28,/a Mill. E.
Sie umfaßt die Alpenländer, die Sudetenländer, die Kar-
Patenländer und die Karstländer.
Die Ostalpen.
Die Ostalpen reichen vom Splügen bis zur Ungarischen
Tiefebene und nehmen bei geringerer Höhe allmählich den ganzen
Raum zwischen der Donau und dem Adriatischen Meere ein.
1. Die Zentralkette.
Auf die schon zu den Ostalpen gehörenden Graubündeuer
Alpen in der Schweiz folgen in Österreich:
1) Die Ötztaler Alpen mit den Ötztaler Fernern, ausgedehnten
Gletschern (Wildspitz 3780 m) und die Stubaier Alpen. Sie
enden im O. am Vrennerpaß, dessen tiefe Einsenknng (1360 m) seit
alters einen bequemen Übergang aus dem Inn- in das Etschtal (von
Deutschland nach Italien) bildet. Die darüber führende Brennerb ahn
wurde 1864—1867 gebaut. Sie hat verschiedene Kurven und Kehren
und führt auch oft durch Tunnele, von denen aber der längste nur
855 m mißt. Sie ist die kürzeste Verbindung zwischen Nord- und
Ostsee und dem adriatischen Meer und deshalb der Haupthandelsweg
für den europäisch-morgenländischen Handel.
2) Daran schließen sich ostwärts die Zillertaler Alpen, deren
Wasserfälle und Klammen zu den großartigsten der Alpen gehören,
und weiter die Hohen Tauern, die letzte massige Erhebung der
Alpen nach Osten; hier sind der Venedig er und der Großglockner
(3800 m), beide von ausgedehnten Gletschern umgeben. Längs diefer
Kette läuft im N. das Längstal der Salzach, das Pinzgau, im S.
das von der Drau durchflössen? Pustertal. Die vom Kamm der
Tauern zum nahen Pinzgau herabstürzenden Bäche bilden großartige
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