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ein nur dünn bevölkertes Land. Im Norden breiten sich die öden Tundren
aus, die bereits von Eisbär und Polarfuchs besucht werden. An den
Küsteu leben die hundehaltenden Eskimos, die wir auch auf deu vor-
gelagerten Inseln des arktischen Archipels und der großen Polariusel
Grönland finden. In den südlichen waldreichen Strichen treiben noch
einige freie Jndianerhorden Jagd auf Pelztiere.
Kanada. Am dichtesten bevölkert ist die Landschaft Kanada im Nordosten
der kanadischen Seeen, wo ein milderes Klima Ackerbau gestattet. Die
ersten Ansiedler waren hier Franzosen. Die wichtigsten Städte sind
die Handelsplätze Montreal (montriol) und Quebec (kwibek) am
St. Lorenzstrom. Englisch sind hier im Osten auch die Halbinsel Neu-
schottland und die Insel Neufundland. Die letztere wird alljährlich
von vielen Hunderten von europäischen und amerikanischen Fischern
besucht, welche dem ergiebigen Kabeljaufange obliegen.
Colum- ^lne Eisenbahn führt uns von Osten mitten durch fast menschen^
via. leere Gegenden nach Britisch-Columbia an der pazifischen Küste, wo
Ackerbau getrieben wird und in den Gebirgen, namentlich am Fräser-
slnß, reiche Goldfelder aufgefuudeu sind.
Alaska. Mit 140° westlicher Länge endet das englische Gebiet. Die Halb-
insel Alaska im äußersten Nordwesten gehört den Vereinigten Staaten
von Amerika.
Die Vereinigten Staaten.
§234. Die Vereinigten Staaten umfassen nahezn die ganze Süd-
faffung. Hälfte des Festlandes bis zum Hochlaude von Mexiko. Es ist ein Buud
vou 45 Einzelstaaten, von denen jeder seine eigene Regierung hat, die
zusammen aber wieder einem gemeinsamen Präsidenten und einem Ab-
geordneteuhause uutersteheu. Unmittelbar von der Bundesregierung werdeu
die 5 Territorien verwaltet; das sind Gebiete, die noch zu menschenleer
sind, um einen Staat zu bilden,
wohner. Die Bewohner der Vereinigten Staaten sind überwiegend enro-
päischer Herkunft. Das Reich, das auch als Union bezeichnet wird, ist
hervorgegangen aus einer englischen Kolonie. Aus den englischen An-
siedlern bildeten sich im Laufe der Zeit die heutigen Nordamerikaner,
die Iankees (jängkis). Die Indianer sind auf wenige Hunderttausende
zusammengeschrumpft. Außerdem gibt es hier noch viele Neger, dereu
Vorfahren einst als Sklaven eingeführt wurden, und Mulatten, Misch-
linge von Negern und Weißeu.
§235. Die Nordamerikaner sind ein arbeitsamer, unternehmungslustiger
io!rbs- Menscheuschlag. Unter ihrer rüstigen Tätigkeit ist die Union ein blühender
quellen. Handels- und Industriestaat geworden. Der Acker- und Plantagenbau
liefert einen guten Ertrag, namentlich an Getreide, Baumwolle und Tabak.
Die Viehzucht blüht sehr. Der gewerbliche Auffchwuug gründet sich auf
den Reichtum au Kohle und Eisen. Wichtige Ausfuhrgegenstände sind
das Petroleum, ferner Gold, Silber und Kupfer.
Verkehr. Deu Handel förderte das Vorhandensein zahlreicher Wasserstraßen,
wie sie in den Strömen sich darbieten. Diese natürlichen Straßen wnrden
noch durch künstliche Kanäle ergänzt. Außerdem baute man zahlreiche
Eisenbahnen. Mehrere davon führen über das hohe Felsengebirge hinweg
zur pazifischen Küste.