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thum; die beiden größten sind St. Thomas, welche den
Portugiesen, und Fernando del Po, welche den Eng-
ländern gehört. Die Prinzeninsel ist eine Spanische
Besitzung.
Die Cap-Verdischen Inseln, im W. von Sene-
gambien, fruchtbar, aber ungesund; die bedeutendste ist
San Jago. Sie gehören den Portugiesen. Die Kana-
rischen Inseln, unter denen Teneriffa und Ferro die
größten sind, gehören den Spaniern. — Die Inseln M adeira
und Porto Santo, so wie die Azoren sind portugiesisch.
§. 137.
Klima :c.
Dieselbe Einförmigkeit, welche den horizontalen wie den
vertikalen Dimensionen Afrika's eigenthümlich ist, zeigt sich
auch in der Beschaffenheit seines Klima's. Es gehört bei
weitem seinem größten Theile nach der heißen Zone an; nur
ein Fünftel des Erdtheils liegt in den beiden gemäßigten
Zonen, und schon dadurch allein wird das heiße Klima Afrika's
bedingt. Nehmen wir aber hinzu, daß verhältnißmäßig die Be-
rührung des Festlandes mit dem Ocean nur gering ist, so wird
uns die höhere Sommer- und niedrigere Winter-Temperatur
des Erdtheils noch erklärlicher; gesteigert wird die Hitze endlich
auch noch durch die weiten im Innern des Landes sich aus-
dehnenden wasser- und vegetationsleeren Sandmeere. Dessen
ungeachtet sinkt die Wärme während der, dem Tage an Länge
gleichen Nacht selbst in der Nähe des Aequators und bei
geringer Erhebung über dem Meere oft so tief herab, daß
das Wasser in kleinen Gesäßen gefriert. Im Allgemeinen
kennt man in Afrika nur zwei Jahreszeiten, eine trockene
und eine nasse; im N. des Aequators tritt die Regenzeit
von der Mitte Mai's bis zum October ein; am Tschad-See
dauert sie fast 11 Monate. Während derselben erzeugt die
feuchte Luft, verbunden mit einem hohen Wärmegrade, häufige
Fieber. Nach derselben steigert sich die Hitze, bis sie im
März und April ihren höchsten Grad erreicht; versengende
Gluthwinde (Samum) ertödten die Vegetation, und sind selbst
Menschen und Thieren fürchterlich. Im Süden des Aequa-
tors treten dieselben Erscheinungen, nur in der entgegengesetz-
ten Zeit des Jahres hervor. Die Wüsten sind fast regenlos;
an vielen Orten regnet es gar nicht oder in vielen Jahren