A. Die Erde als Teil der Welt.
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Da alle Meridiane unter einander gleich sind, kann jeder beliebige
als der erste angesehen werden. Doch nimmt man jetzt gewöhnlich als
den Anfangs- oder Nullmeridian denjenigen an, welcher durch die Stern-
warte von Greenwich (in der Nähe von London) geht.
Früher rechnete man nach dem Vorgange der Alten von dem Meridian aus,
der westlich von Afrika an der kanarischen Insel Ferro vorbeigeht (17V20 westlich
von Greenwich); die Franzosen nehmen als Anfangsmeridian den von Paris
(2V2° westlich von Greenwich).
Jeder Vollmeridian teilt die Erde in zwei Halbkugeln, eine östliche
und eine westliche.
Die Meridiane sind am Äquator alle III km von einander entfernt; nach den
Polen zu nähern sie sich immer mehr und schneiden sich in jedem Pole. Die Parallel-
kreise dagegen haben überall gleichweiten Abstand von einander, nehmen aber an
Länge ab, bis sie an den Polen zu einem Punkte zusammenschrumpfen.
Die Entfernung eines Ortes vom Äquator, in Graden ausgedrückt,
heißt seine geographische Breite. Sie ist nördlich oder südlich und
wird am Globus auf dem Meridianring, auf Karten am rechten oder
linken Ende abgelesen. Die aus gleiche Weife gemesseue Entfernung des
Ortes vom Nullmeridian ist seine geographische Länge. Sie ist
östlich oder westlich und wird auf Karten oben oder unten abgelesen.
Durch Länge und Breite wird die geographische Lage eines Ortes
bestimmt (abgesehen von der Erhebung über dem Meer).
A
R
S
AR — Äquator. P.P = Parallelkreis. N 0 S = 0 Meridian
x — der Ort, dessen geogr. Lage bestimmt werden soll.
Figur 3.