II. Bayern.
Ginteitung urtö Lcrge.
Das Königreich Bayern besteht aus zwei der Größe nach sehr
verschiedenen Teilen.
Der größere derselben, das Ostland oder das eigentliche Bayern,
erstreckt sich vom Nordrande der Alpen Zwischen Bodensee und Salzach)
bis zum Fuße des Thüringer Waldes (47° 25'—50° 30' n. 33t.1)). Seine
ö. Grenze wird ungefähr gebildet von der Salzach, dem untersten Inn
und n. der Donau vom Kamme des Böhmer Waldes. Im W. entbehrt
er, mit Ausnahme des Unterlaufes der Jller, der natürlichen Grenzen.
Die politische Grenze zeigt auf dieser Seite im S. (Bodensee) und im
N. (Aschaffenbnrger Gebiet) erhebliche Ausbuchtungen, während sie in
der Mitte (auf dem linken Donauufer) am weitesten zurücktritt.
Der kleinere w. Teil, das Westland oder die Pfalz, liegt auf
dem linken Rheinufer, dem u. Bayern gegenüber, zwischen dem 49. und
50. Breitegrad.1) Es wird vom Hauptlande getrennt durch das König-
reich Württemberg und die Großherzogtümer Baden und Hessen.
A. Das Ostland.
Das Ostland wird durch die Donau in eine s. und eine n. Hälfte
geschieden. Erstere umfaßt die Alpen bayerischen Anteils und das Vorland
derselben, die sog. Schwäbisch-Bayerische Hochebene, letztere den Bayeri-.
schen Wald und den sw. Abhang des Böhmer Waldes, das Fichtelgebirge,
die Oberpfälzische Hochebene, den Fränkischen Jura, das Fränkische
Becken und das Mainthal mit den Maingebirgen.2)
>) S. 5.
2) Eine Übersicht über die Bodengestalt des ganzen Landes findet sich S. 50.