Object: Bürger- und Haushaltungskunde

¡Salz zur Tränke gegeben, befördert die Verdauung und steigert 
die Freßlust. Im Winter soll die Tränke lauwarm gereicht werden. 
Zum Gedeihen der Haustiere gehört ferner richtige Pflege. 
Die Reinhaltung der Ställe und der darin stehenden Tiere trägt 
wesentlich zum Wohlbefinden der letzteren bei und das Einhalten 
regelmäßiger Futterzeiten wirkt vorteilhaft auf den Gesundheits¬ 
zustand derselben ein. Die meisten Erkrankungen der Haustiere 
sind auf Erkältungen und Verdauungsstörungen, oft auch auf 
äußere Verletzungen zurückzuführen. Man versäume nie, erkrankte 
Tiere einem erfahrenen Tierarzte in Behandlung zu geben. Kur¬ 
pfuscher und Quacksalber können mehr schaden als nützen. 
Unsere wichtigsten Haustiere sind: Kuh, Pferd, Schaf, 
Ziege, Schwein, Huhn, Gans, Ente und Taube. 
Die Kuh ist das nützlichste Haustier. Ihr Gebiß besteht 
aus Schneide- und Backenzähnen. Erstere stehen nur im Unter¬ 
kiefer; der Oberkiefer hat statt derselben eine Knorbelleiste. 
Der plumpe Körper ist mit verschiedenfarbigen glatten Haaren 
bedeckt. An jedem Fuße sind zwei Hufe; die Kuh ist also ein 
Zweihufer. Sie verzehrt nur Pflanzennahrung, die sie zuerst grob 
kaut, dann verschluckt und später wiederkaut. Sie gehört also 
zu den Wiederkäuern. Ihr Magen hat vier Abteilungen. Die 
erste und größte heißt Wanst, die zweite Netzmagen, die dritte 
Blättermagen, die vierte Labmagen, an den sich der Darm an¬ 
schließt. Die Kuh bestellt unsere Aecker und düngt sie und gibt 
uns Milch, aus der wir Butter und Käse bereiten. Nach ihrem 
Tode finden Fleisch und Knochen, Haut und Haare, Blut und 
Fett, Hörner und Klauen vielfache Verwendung. Das Junge der 
Kuh heißt Kalb. Dieses wächst zum Rinde heran. Das erwach¬ 
sene männliche Rind heißt Ochs. Erwachsene weibliche Rinder 
werden Kühe. 
In Deutschland und in der Schweiz züchtet man am liebsten 
die sogenannte Tallandrasse, die sich zur Arbeit, Mast und Milch¬ 
nutzung vorzüglich eignet. Dazu gehören das Schweizer Scheck-, 
das Simmentaler-, das Neckar- und Frankenvieh. In der Pfalz 
züchtet man mit Vorliebe die Donnersberger- und die Glanrasse. 
Milchvieh füttert man am besten mit Grünfütter, gekochten 
Weißrüben, Oelkuchen, rohen Kartoffeln und Schlempe. Salz 
und reichliche Tränke bewirken reichliche Milchabsonderung. In 
der Nähe großer Städte ist der Verkauf die vorteilhafteste Ver¬ 
wertung der Milch. Auf dem flachen Lande und im Gebirge 
verlegt man sich auf rationelle Butter- und Käseerzeugung. 
Etwa 15 1 Milch geben 1 kg Butter. Arbeitsvieh wird am zu¬ 
träglichsten mit kräftigem Heu oder Grünfütter gefüttert; auch 
Körnerschrot, Repskuchen, Treber und Schlempe können als 
Zugabe gereicht werden. Zur Arbeit, Zucht und Milchnutzung 
untauglich gewordene Tiere sucht man durch Mästung vorteilhaft 
zu verwerten. Die Dauer der Mästung hängt hauptsächlich vom 
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