Full text: Mitteleuropa (Teil 2)

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Die Schweizer Lidgenossenschaft. 
Oie deutsche Schweiz (Sprachgrenze: eine Linie vom Nordende des Neuen- 
burger Sees über Zreiburg südwärts) ist der Sitz der Maschinenindustrie 
(Winterthur) und Textilindustrie (Seide, Baumwolle, Wolle- Mittelpunkt: 
Zürich)- Genf liefert Geschmeidewaren. Allenthalben verbreitet dagegen 
sind Papierfabrikation, Brauerei, namentlich aber die Milch- 
Verwertung (eingedickte Milch, „Kindermehl", Schokolade). 
Verkehr: Die Rheinstrecke Ronstanz-Schaffhausen ist die einzige Schweizer 
Zlußdampfschiffahrtstrecke. Oie wichtigste Bahnlinie des Mittellandes ist die Linie 
Genf- (Lausanne-) Zürich längs des Iura. 
(Anteil am Mittelland haben die K a n t o n e tDaadt (Hauptstadt Lausanne), 
Zreiburg, Neuenburg, Solothurn, Luzern, Aargau (Hauptort Aarau), Zürich, 
Thurgau (Zrauenfeld).) 
III. Das Ouralanö. 
Oer Name Jura (— Waldgebirg) war schon den Römern bekannt. Nach 
diesem Teil des Zuragebirges hat das ganze Gebirge und die Gesteinsform an 
sich den Namen bekommen. 
Er st reckung: bogenförmig- Außenrand zu Innenrand wie 7 : 6. Oer 
Iura zweigt auf französischem Loden von den Alpen ab und setzt sich jenseits des 
Rheines fort- eine Zalte schiebt sich über die Limmat hinaus bis nördlich von Zürich 
mitten durch das Flachland,- geeignet zu Befestigungsanlagen trägt sie die Habs- 
bürg (= Habichtsburg) zwischen Aar und Keufj. — Gesamtausdehnung: 4/s 
unserer Maßeinheit- schweizerischer Anteil: nicht ganz ]/2 derselben. Breite — 
ungefähr die des Mittellandes. 
Bodengestalt: Nur der Flachjura zwischen Birs und Rhein ist 
wie der deutsche Jura ein Tafelland,- hier bildet das Südende der Oberrheinischen 
Ebene einen einspringenden Winkel, in dem die alte, reiche Stadt Basel liegt 
(Seidenbandindustrie- Universität, 135 000 Einw.). Alles übrige ist Kalten- 
jura; eine ganze Reihe von Kalten (bis zu 20) liegen hier nebeneinander und 
schließen muldenförmige Täler ein- doch auch jähe Abstürze fehlen nicht. Gegen 
das Schweizer Mittelland zu ist der Abfall steil, nach Krankreich dacht sich der 
Iura allmählich ab (z. T. plateauartig), höchste Erhebung: 1600 m. 
Landschaftsbild und Erwerbsleben: Oie obersten, wasser- 
armen Rücken sind mit Gras bewachsen, die hänge bewaldet, die z. T. dicht bevöl- 
kerten Täler mit Wiesen und Äckern bedeckt. Zur Landwirtschaft tritt als Er- 
werbszweig hinzu Ausbeutung der vorhandenen Steinbrüche und ganz besonders 
die Uhrenfabrikation. Mittelpunkte: Locle und La Chaux de Fonds 
(= Baumlose Kläche in der Tiefe, 40 000 Einw.). 
Bevölkerung: Weitaus der größte Teil (bis auf das Nordende) 
spricht französisch. 
Verkehrswege: Oen Iura schneiden zwei 'Hauptverkehrsadern: 
Basel-Zürich (vor allem Warenverkehr) und Basel-Luzern (mehr Personenverkehr). 
(Anteil am Iuraland haben die Kantone Genf, Waadt, Neuenburg, 
Bern, Solothurn, Lasel (Stadt und Land), Aargau.)
	        
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