Full text: [3 = Oberstufe, [Schülerband]] (3 = Oberstufe, [Schülerband])

392 — 
Maschine, zerlegte, reinigte sie und setzte sie wieder zusammen, 
so oft es sich thun liels. 
In dem Streben sich weiter auszubilden, empfand er es hem- 
mend, dass er weder lesen noch schreiben und rechnen konnte; 
da ging er als 19jähriger Bursche dreimal wöchentlich zu einem 
Abendschulhalter und machte rasche Fortschritte. Jede freie Stunde, 
ja manche Nachtstunde verwandte er auf seine Fortbildung undä 
nicht minder auf unmittelbar lohnende Arbeit; er betrieb nebenher 
die Schuhmacherei und beschaäftigte sich auch mit dem Ausbessern 
der Uhren. 22 Jahre alt, hatte er sich so viel zusammengespart, 
dass er sich häuslich einrichten und heiraten konnte. Da safs er 
denn abends an der Seite seiner PFrau und baute NModelle, machte 
Schuhe und reparierte Uhren. Schon nach 3 Jahren verlor er sein 
treues Weib, aber es verblieb ihm sein Söhnchen Robert. Die Sorge 
um das Kind war ihm ein neuer Sporn zu fernerem rastlosem 
Schaffen und Sparen; denn der Sohn sollte etwas Rechtes lernen. 
Einst gelang es Georg Stephenson, auf einem Kohlenwerke 
eine untaugliche Dampfmaschine wieder in Gang zu bringen. Dies 
begrüũndete seinen weiteren Ruhm; er wurde nun vielfach als 
Maschinenmeister gesucht und erwies sich stets als ein erfindungs- 
reicher und praktischer Mann. Sein Häuschen war voll von Mo- 
dellen und Apparaten. Den Sohn schickte er frühzeitig in eine gute 
Schule nach Newcastle, und der Vater fühlte sich güücklich, wenn 
derselbe Sonntags kam, Bũcher und Zeitschriften mitbrachte, aus 
denen sich etwas lernen liess. Da wurde eifrig verhandelt, gezeichnet 
und modelliert, und immer karer entwickelte sich der Gedanke, wie 
der Dampfwagen, die Lokomotive, eingerichtet werden müsse In- 
zwischen war Stephenson Maschinenmeister der grossen Kohlenwerke 
des Lord Ravensworth geworden, und als solcher baute er 1811 die 
erste Lokomotive und spannte sie vor die Kohlenzüge. 1824 grün- 
dete er in Newcastle eine Maschinenfabriß, und im folgenden fahre 
wurde nach seinen Darstellungen die erste Eisenbahn zur Beförderung 
von Personen zwischen Stockton und Darlington angelegt, zu deren 
Betrieb aus Stephensons Maschinenfabrik füntf Lokomotiven geliefert 
wurden. Die damaligen Dampfrosse waren freilich noch nicht so 
vollkommen wie die heutigen; sie gingen kaum rascher wie ein 
Pferd. Aber Stephenson verfolgte seine Erfindung weiter und gab 
ihr die Vollendung, die sie zur Lokomotive im heutigen Sinne 
machte. 
Allgemein bekannt und berühmt wurde Stephenson durch die 
Erbauung und Einrichtung der ersten, etwa 50 km langen Eisenbahn 
zwischen der wichtigen Hafenstadt Liverpool und der bedeutenden 
Labrikstadt Manchester, welche am 15. September 1830 als nationales 
Hest unter dem Zustrome einer erstaunfen Volksmenge im Beisein 
der herühmtesten Männer Englands eröffnet wurde. Zwischen beiden 
Stãdten war nach und nach ein ungeheurer Verkehr entstanden, 
welehen die gewöhnlichen Transportmittel nicht mehr bewältigen 
konnten; so kam man auf den Plan, eine Lisenbahn zu erbauen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.